Mangel im Kartoffelland

Mangel im Kartoffelland

Unter der Tatra und in der Region Zips hat die Kartoffelernte begonnen. Die Landwirte beschweren sich über einen trockenen Sommer. Ohne ausreichende Regenfälle, könne man nicht mit einer guten Ernte rechnen. Einige sprechen von der trockensten Saison der letzten zwanzig Jahre. Weniger Kartoffeln bedeutet höhere Preise.

In der Zipser Ortschaft Spišská Belá werden hauptsächlich slowakische Sorten angebaut. Momentan ist die Ernte in vollem Gange. Marián Tokár vom dortigen Landwirtschaftsinstitut  erklärt: „Die Kartoffelproduktion wurde von den trockenen Monaten Juli und August sehr beeinflusst. Die Ernte fällt wesentlich schwächer aus, wenn man sie mit dem Vorjahr vergleicht. Die Preise werden bestimmt steigen. Ich vermute, es werden die höchsten Preise in den letzten zwanzig Jahren sein. In der Slowakei kann man im Augenblick in den Einzelhandelsketten ein Kilo für 40 Cent erhalten. Im Vorjahr konnten man ein Kilo um 30 Prozent billiger kaufen.“

Wenn man die Marktpreise vergleicht, wird klar, dass die Kunden in Bratislava  für Kartoffeln mehr zahlen müssen, als jene in Helsinki oder Stockholm. Die landwirtschaftliche Zahlungsagentur stellte im Sommer einen Überblick der Lebensmittelpreise in elf Hauptstädten Europas zusammen. Dem zufolge gehört Bratislava zusammen mit Berlin und Amsterdam zu den teuersten Städten Europas. In der 22. Kalenderwoche kostete in Bratislava eine Zwei-Kilo-Packung Kartoffeln durchschnittlich 2 Euro. Im Vorjahr waren es nur 1,32 Euro. Im Gegensatz dazu musste der Kunde in Vilnius nur 1,12 Euro ausgeben. In den Nachbarländern wie Polen oder Tschechien liegt der Durchschnittspreis bei 1,21 Euro.

Die nächste Befürchtung der Landwirte ist jedoch nicht alleine die Menge, sondern vor allem die Qualität der Ernte. Es zeigt sich, dass die ungünstigen Klimabedingungen wie Hochwasser im Frühjahr für Schimmelbefall bei der Ernte verantwortlich sind. Das stellt nun hohe Ansprüche an die Lagerung.

Quelle: Sme

Elena Seeber

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