Slowakischer Blaudruck und Gesang aus der Horehronie auf slowakischer Kulturerbeliste

Slowakischer Blaudruck und Gesang aus der Horehronie auf slowakischer Kulturerbeliste

Der slowakische Blaudruck und der traditionelle mehrstimmige Gesang aus der mittelslowakischen Region Horehronie befinden sich nun auf der Liste des slowakischen Kulturerbes. Auf der feierlichen Verkündigung der Eintragung am Donnerstag bedankte sich der slowakische Kulturminister Marek Maďarič bei den Menschen, die die breite Skala von Bräuchen, Traditionen und Volkskunst lebendig machen sowie bei denen, die sich damit fachlich beschäftigen. Welche Kriterien für eine Eintragung auf die slowakische Kulturerbeliste erfüllt werden müssen, verrät der Direktor des Zentrums für traditionelle Volkskultur des slowakischen Folkloreensembles SĽUK Vladimír Kyseľ:

„Für die Eintragung in die Kulturerbeliste ist es nötig, die Wurzeln in der heimischen Kultur ausreichend zu beweisen. Für den Blaudruck gilt dies eindeutig. Bei dem Gesang aus der Horehronie gibt es ebenso keine Bedenken. Der Blaudruck war in der Vergangenheit in der Slowakei eines der am meisten benutzten Elemente in der Volksbekleidung."

Die Vorschläge bewertet eine Kommission aufgrund der von der UNESCO festgelegten Kriterien. Kyseľ zufolge gebe es in der Slowakei noch vieles, was einer Eintragung wert ist.

Blaudruck ist ein Färbeverfahren für Gewebe aus Leinen oder Baumwolle, bei dem ein weißes Muster auf blauem Grund entsteht. Der Stoff wird zuerst mit einer Schutzmasse bedruckt und daraufhin mit Indigo gefärbt. Diese Technik kam aus Deutschland und den Niederlanden im 18. Jahrhundert in die Slowakei. Zuerst etablierte sie sich im bürgerlichen Milieu, im Laufe des 19. Jahrhunderts erschien sie auch in der Volksbekleidung. In einzelnen Regionen der Slowakei entwickelten sich typische Muster, neben dem blau-weißen Druck wurden auch Varianten mit gelben, grünen, hellblauen oder orangen Mustern hergestellt.

Für den mehrstimmigen Volksgesang aus der Region Horehronie sind intensive Halstöne typisch, die in großer Entfernung hörbar sind und sich durch deutliche Akkorde auszeichnen.

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Die Liste des slowakischen Kulturerbes beinhaltet elf Eintragungen. Drei von ihnen sind auch auf der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes. 2008 wurde die slowakische Hirtenflöte Fujara und ihre Musik aufgenommen, 2013 die Volksmusik aus Terchová und 2015 der slowakische Dudelsack Gajdy, seine Herstellung und Nutzung in der Volksmusik.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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