Die Einwohner und Besucher der slowakischen Hauptstadt können seit Donnerstag eine neue alternative Fahrdienstleistung nutzen, die dem Taxidienst ähnelt. Bratislava gehört nun zu den europäischen Metropolen, in denen sich die umstrittene Smartphone-App Uber durchsetzte. Die Vorteile für die Kunden stehen der Unzufriedenheit der Taxifahrer gegenüber. Uber bringt ein neues System der Bestellung des Transports und nutzt in einigen Ländern Löcher im Gesetz.
Die Taxi-Telefonzentrale wird durch eine Smartphone-App ersetzt. Für die Kunden in Bratislava bedeutet das niedrigere Fahrpreise. Der alternative Taxidienst ruft in Europa viele Meinungsverschiedenheiten hervor. Unzufrieden sind vor allem Taxifahrer, die befürchten, dass ihre Umsätze sinken. Auch die in Bratislava hoffen, dass die slowakische Regierung Schritte gegen die neue Dienstleistungen unternimmt. Andernfalls planen sie, im September einen Streik auszurufen. Sie machen darauf aufmerksam, dass die Uber-Fahrer keine Lizenz haben müssen, wie die üblichen Taxifahrer. Der Vorsitzende der Bürgervereinigung Union der Taxifahrer von Bratislava Ondrej Wenzl:
„Ich wundere mich, dass sich die Betreiber der Dienstleistung dem Risiko der Gesetzesverletzung aussetzen. Dabei handelt es sich um einen klaren Verstoß gegen das Gesetz. Es geht dabei darum, Fahrer anzuwerben, die gesetzeswidrig jemanden transportieren."
Uber ist jedoch offiziell kein Taxi-Dienst, sondern ein System der Teilung der Fahrt. Die Fahrer müssen also theoretisch nicht die Bedingungen für den Betrieb eines Taxidienstes erfüllen. Sie brauchen keinen Taxameter im Auto, an Schulungen für Berufsfahrer, ärztlichen Untersuchungen oder Psychotesten müssen sie genauso wenig teilnehmen. Uber-Manager Lokman Kuris schilderte, dass in der slowakischen Hauptstadt für diese Dienstleistung nur Fahrer mit einer Lizenz in Frage kommen. Die Abteilung für Straßenverkehr des Innenministeriums der Slowakischen Republik bestätigte jedoch diese Information nicht. Laut Michal Kvantík von der Abteilung beantragte bisher weder die Firma noch ein Fahrer die Erteilung einer Lizenz.
Uber ist ein Online-Vermittlungsdienst für Fahrdienstleistungen. Die Vermittlung erfolgt über eine Smartphone-App. Über die App verläuft auch die Bezahlung, man braucht also kein Bargeld zu haben. Das Unternehmen erhebt dabei eine Provision von 20 Prozent des Fahrpreises.
Quelle: Pravda, RTVS