Die Slowakei bereitet sich auf den EU-Vorsitz 2016 vor

Die Slowakei bereitet sich auf den EU-Vorsitz 2016 vor

Der Leiter der Ständigen Vertretung der Slowakischen Republik bei der Europäischen Union, Ivan Korčok, hat im Rahmen seiner Funktion an Dutzenden Gipfeltreffen der EU und der Eurozone teilgenommen. Als Staatssekretär des Außenministeriums und Regierungsbevollmächtigter wird er den Vorsitz der Slowakei im EU-Rat koordinieren.

Der slowakische Diplomat sagte offen, dass er die vergangenen 6 Jahre in Brüssel als einen Weg „von Krise zu Krise" überlebt habe. Gleich im Jahr seines Amtsantritts 2009 verhallte die institutionelle Krise in Zusammenhang mit dem Lissabon-Vertrag. Ein Jahr später entflammte die Finanzkrise in der Eurozone, im Vorjahr verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Russland und der EU wegen der Ukrajine und dieses Jahr ist geprägt von der Flüchtlingskrise.

„Mit Abstand wird diese Zeitspanne sicherlich als eine der dynamischsten Perioden in der Geschichte der Europäischen Union bewertet", sagte der bisherige Leiter der Ständigen Vertretung der Slowakei bei der EU, Ivan Korčok. Der Krise in der Eurozone sei Europa unvorbereitet begegnet, denn die System-Krise in den Jahren 2010-2012 habe die Existenz der Eurozone gefährdet. Auch deswegen seien zur Lösung präzedenslose Maßnahmen wie die Schaffung des Euro-Rettungsschirms und strengere Kriterien des Stabilitäts- und Wachstumspakts - angewandt worden. Trotzdem konnten nicht alle Systemmängel beseitigt werden, was aktuell die Krise Griechenlands beweise, ist der slowakische Diplomat überzeugt.

Vor der Finanzkrise war der Begriff PIIGS bekannt, der die weniger disziplinierten Länder bezeichnete: Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien. Nachdem diese EU-Mitglieder ein Sparprogramm angenommen und ihre Bankensysteme konsolidiert hatten, verschwand die pejorative Abkürzung. „Das aktuelle Problem würde ich als zweite Krise Griechenlands bezeichnen. Die erste Krise überwanden wir, als Griechenland vor dem Antritt der jetzigen Regierung begann, das Sparprogramm zu erfüllen. Die zweite Krise Griechenlands zeigt, dass das strukturelle Problem des Landes tiefer ist als im Falle der erwähnten PIIGS-Länder", sagt Ivan Korčok.

Aus der Sicht der Slowakei sei es gut, dass wir dabei waren, als die wichtigen Entscheidungen geschaffen und ergriffen wurden. „Es war auch für uns eine anstrengende Zeit, doch gerade dank dieser konnten wir die Europäische Union von innen kennenlernen", hob der slowakische Vertreter bei der EU Ivan Korčok hervor.

Quelle: TASR

Christoph Thanei, TASR Foto: TASR

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