Russische Biker wollen durch die Slowakei nach Berlin

Russische Biker wollen durch die Slowakei nach Berlin

Der umstrittene russische Motorradclub „Nachtwölfe" will des 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkrieges mit einer Fahrt von Moskau nach Berlin gedenken. Um am neunten Mai in der deutschen Hauptstadt zu sein, müssen seine Mitglieder durch mehrere Länder fahren. Die Slowakei ist ein bisschen abseits des kürzest möglichen Weges, trotzdem steht das Land auf dem Fahrplan der Biker.

Vor allem in Polen stößt das Vorhaben des Motorradclubs auf heftige Kritik. Der polnischen Premierministerin Ewa Kopacz zufolge handle es sich um eine Provokation, wenn man auf solch eine Art und Weise den Sieg der Roten Armee feiern wolle. Die „Nachtwölfe" sollen schließlich die Krim-Annexion sowie prorussische Demonstrationen in der Ostukraine öffentlich unterstützt haben. Außerdem ist der Anführer des stark nationalistischen und konservativen Motorradclubs, Alexander Saldostanow ein Freund des russischen Präsidenten Putin und steht auf der Sanktionsliste der EU. In der Slowakei erhebt die oppositionelle Partei SDKÚ-DS ihre Stimme. Laut Ján Keselý von der Partei ehre man den freien Personenverkehr innerhalb der EU sowie die Meinungsfreiheit. Deshalb sollen die russischen Motorradfahrer, sobald sie ein Schengen-Visum erhalten, nicht an einer Durchfahrt gehindert werden. Die Partei empfiehlt den slowakischen Bürgermeistern über eine Genehmigung einer Versammlung des Motorradclubs in den jeweiligen Städten gut nachzudenken. Sie verweist auf das Engagement der Nachtwölfe in den Kämpfen in der Ostukraine sowie das Leitmotiv der Fahrt - eine Machtdemonstration und eine Propagation des Krieges.

Keselý zufolge haben die Stadtverwaltungen vom Gesetz her die Pflicht, jegliche Versammlungen zu verbieten, falls diese persönliche, politische oder andere Rechte der Bürger aufgrund ihrer Nationalität, ihres Geschlechtes oder ihrer Herkunft verletzten sollten. Nicht zuletzt bestehe mit einer Genehmigung der russischen Biker-Versammlung das Risiko, dass es zu Gewaltausbrüchen oder zur Verletzung der Verfassung und internationaler Abkommen kommen könnte, die für die Slowakei verbindlich sind.

Quelle: TASR, SITA


Juraj Pavlovič, Foto: AP/TASR

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