Auf der internationalen Zugstrecke, die Prag, Bratislava und Budapest verbindet, wird ab Mitte Dezember der aktuell modernste Zug Mitteleuropas eingesetzt – der sogenannte Comfort-JET. Dieser soll unter anderem kabellose Ladegeräte, barrierefreie Sitzplätze für Rollstuhlfahrer und ein Kinderkino für die jüngsten Fahrgäste bieten. Die tschechische Bahngesellschaft České dráhy, die slowakische Železničná spoločnosť Slovensko und auch die ungarische Bahn versprechen damit einen neuen Standard für Fahrten zwischen den drei Metropolen Prag, Bratislava und Budapest.
Wie der stellvertretende Vorstandschef der slowakischen Bahn Rastislav Glasa erklärt: „Das Konzept des internationalen Schienenverkehrs muss auf drei Säulen beruhen. Angemessene Reisezeit, angemessener Preis und drittens hohe Qualität sowie hoher Komfort. Ich bin überzeugt, dass dieser aus neun Wagen bestehende Zug diese Kriterien vollständig erfüllt.“
Der neue Zug bietet eine Kapazität von über 555 Sitzplätzen. Davon sind etwa einhundert für Reisende der 1. Klasse vorgesehen. Der stellvertretende Generaldirektor der tschechischen Bahn Jiři Ješeta ergänzt: „Er verfügt über eine Klimaanlage, aufladbare Steckdosen, WLAN, ein Unterhaltungsportal, er kann Fahrräder mitnehmen, hat eine Kinderspielecke und so weiter.“
Sein ungarischer Kollege Lászlo Reich berichtet: „Alljährlich verzeichnen wir auf der betroffenen Strecke etwa eine halbe Million Fahrgäste. Im aktuellen Jahr haben wir diese Zahl aber bereits in den ersten zehn Monaten erreicht.“
Die neuen Züge sind so konstruiert, dass sie mit 230 km/h Streckengeschwindigkeit fahren können. Auf den slowakischen Schienenwegen ist das aber genau wie in den Nachbarländern derzeit noch nicht möglich. Hier in der Slowakei wird aber mit dieser Geschwindigkeit bei Modernisierungen gerechnet, die aktuell laufen. 200 km/h sollen dabei in etwa zwei Jahren möglich werden. Züge mit gleicher oder zumindest ähnlicher Qualität will die slowakische Bahn später auch auf der Strecke Bratislava – Žilina - Košice einsetzen. Ab wann genau, ist noch nicht bekannt.
Quelle: TASR