Zentralbank: Finanzsystem in der Slowakei bleibt trotz Unsicherheiten stabil

Zentralbank: Finanzsystem in der Slowakei bleibt trotz Unsicherheiten stabil

Das Finanzsystem in der Slowakei steht auf soliden Fundamenten, auch wenn das Umfeld weiterhin Risiken birgt. Die Weltwirtschaft durchläuft eine Phase von Handelsspannungen, geopolitischer Unsicherheit und Wachstumsverlangsamung. Auch wenn die slowakischen Banken, Unternehmen und Haushalte aus einer relativ guten Position heraus in diese Phase eintreten, erfordern die Entwicklungen im externen Umfeld und deren Auswirkungen auf den Finanzsektor erhöhte Aufmerksamkeit. Dies geht aus dem Finanzstabilitätsbericht hervor, der am Dienstag (25.11.) von Vertretern der Slowakischen Nationalbank (NBS) vorgestellt wurde.

Das Mitglied des Bankrats und Exekutivdirektor der Abteilung für Aufsicht und Finanzstabilität der Zentralbank Vladimír Dvořáček teilte mit: „Wenn wir uns die geopolitischen Risiken und die Weltwirtschaft ansehen, herrscht hier große Unsicherheit. Auch in der heimischen Wirtschaft stellen wir ein langsameres Wachstum fest. All dies sind Faktoren, die die Finanzstabilität in der nächsten Zeit beeinflussen können. Die Lage unserer Haushalte und Banken ist aber sehr gut. Daraus lässt sich schließen, dass unsere Haushalte und Unternehmen auch diese etwas schwierigeren Zeiten bewältigen dürften.“

Dvořáček wies darauf hin, dass sich die Lage in der Industrie im Sommer verschlechterte. Im August verzeichneten die Unternehmen einen Rückgang bei Aufträgen, Umsätzen sowie Exporten. Auch September und Oktober waren keine starken Monate. „Aufgrund des schwächeren Wirtschaftswachstums steht den Unternehmen sowie den Haushalten eine relativ unsichere Zeit bevor. Möglicherweise werden die Haushalte mit niedrigem Einkommen und die schwächeren Unternehmen größere Probleme haben, ihre Kredite zurückzuzahlen. Bislang ist dies jedoch in den Zahlen nicht zu erkennen. Der Anteil der notleidenden Kredite bleibt auf einem ebenso niedrigen Niveau wie in der Vergangenheit“, betonte der Experte.

Seiner Meinung nach ist der Bankensektor eine starke Säule der slowakischen Wirtschaft. Die Banken erzielen weiterhin stabile Gewinne. Es gab ein vorübergehend niedrigeres Wachstum, das durch die Bankenabgabe verursacht wurde. Die Experten sehen auch für die Zukunft ein stabiles Gewinnwachstum, obwohl die Rentabilität und Kapitalrendite des slowakischen Bankensektors noch nicht das europäische Niveau erreichen, sondern sich diesem nur langsam annähern, erklärte Dvořáček. Auch andere Indikatoren des Bankensektors seien auf einem sehr guten Niveau, sei es in Bezug auf das Kapital oder die Liquidität.

Im Versicherungswesen sehen die Vertreter der Slowakischen Nationalbank positive Trends. Sie beobachten einen Anstieg der Rentabilität, der jedoch vor allem aus dem Bereich der Nichtlebensversicherung stammt. „Im Bereich der Lebensversicherung ist die Situation etwas schlechter“, sagte Dvořáček. Eine positive Entwicklung und ein starker Wachstumstrend sind auch im Bereich der Renten- und Investmentfonds zu beobachten. Diese Investitionen würden aber empfindlich auf Schwankungen auf den Weltmärkten reagieren.

Quelle: TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

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