Neues Denkmal in Bratislava: Schuhabdrücke als Symbol für die Wende

Neues Denkmal in Bratislava: Schuhabdrücke als Symbol für die Wende

Auf dem Freiheitsplatz (Námestie slobody) in Bratislava wurde ein Denkmal für den November 1989 errichtet. Es wird am heutigen Montagabend (17.11.) zum 36. Jahrestag der Sanften Revolution enthüllt. Dies gaben der Oberbürgermeister von Bratislava Matúš Vallo und der Initiator des Denkmals Ján Budaj bekannt.

Er sei sehr glücklich, dass die Slowakei und Bratislava endlich ein angemessenes Denkmal für eines der wichtigsten historischen Ereignisse im Land haben, nämlich die Sanfte Revolution, sagte der Oberbürgermeister von Bratislava Matúš Vallo: „Mir gefällt das Denkmal sehr gut. Seine Grundlage sind Spuren im Boden, im Beton. Und das symbolisiert auch, wie die Sanfte Revolution verlief. Es war ein historisches Ereignis, das von unten kam. Es war ein Ereignis, das dadurch zustande kam, dass sich die Menschen zusammenschlossen, sich auf einem Platz versammelten und mit der stillen - oder auch lauten - Kraft einfach die Geschichte unseres Landes veränderten.“

Der siegreiche Entwurf des Denkmals stammt aus einem öffentlichen Wettbewerb und wurde von Braňo Lackovič, Emanuel Zatlukaj und Jakub Trajter entworfen. Das Denkmal stellt eine Nachbildung der ursprünglichen Barriere aus erhöhten Pflanzkübeln dar, die die Menschen daran hindern sollte, sich frei zu bewegen. „Es ist leicht erhöht in Form einer Bühne, um die Bürger dazu anzuregen, bei Bedarf erneut eine Protestaktion zu initiieren”, erklärte Lackovič. Die Abgüsse von Schuhsohlen sollen eine authentische Erinnerung an den Protest sein, bei dem solche Spuren auf allen erhöhten Pflanzenkübeln des ehemaligen Gottwald-Platzes, dem heutigen Freiheitsplatz, hinterlassen wurden. Laut Lackovič befinden sich 407 Fußabdrücke auf dem Denkmal, das gegenüber dem Regierungsgebäude platziert ist.

Einen der führenden Vertreter der Sanften Revolution Ján Budaj erinnern die Fußspuren an die Bemühungen um die Freiheit. Die Spuren seien ein treffendes Beispiel dafür, dass die Straße und die Macht einander gegenüberstehen. Dieser Zustand sei laut ihm völlig normal und natürlich. Die Bürger würden die Macht bewachen, der sie die Republik anvertrauen, und die Macht höre auf die Bürger, die führende Kräfte im Staat sind. „Das ist genau die Veränderung gegenüber der Zeit vor November 1989“, erklärte Budaj: „Es ist gut, dass dieses Denkmal nicht wie ein Monument emporragt und nicht mit Botschaften beschriftet ist. Umso mehr werden sie von den Menschen selbst mitgenommen.“ Budaj wies darauf hin, dass das Denkmal für den November 1989 in der Slowakei nach mehr als zehn Jahren seit der Einführung des 17. November als Staatsfeiertag errichtet wurde. Da der Staat beim Bau des Denkmals nicht tätig wurde, hatte man zu diesem Zweck eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen.

Quelle: TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

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