Polen hat die erste vollständige Schnellstraße bis zur slowakischen Grenze fertiggestellt. Der Verkehr auf dem letzten Abschnitt wurde am Donnerstag (23.10.) aufgenommen. Auf slowakischer Seite fehlen jedoch noch drei Abschnitte der D3, die an die polnische Schnellstraße anknüpft. Polen baut außerdem eine Schnellstraße von Krakau in die Tatra und dazu eine weitere wichtige Verbindung, die von der Via Baltica weiter nach Süden führt. Während Polen bereits mit dem Bau der Straße südlich von Rzeszow begonnen hat, scheint man davon bei der R4 auf slowakischer Seite noch etwas weiter entfernt zu sein.
Im vergangenen Jahr fehlte der polnischen Autobahnverbindung im Nordwesten noch der letzte achteinhalb Kilometer lange Abschnitt, um die Lücke von der slowakischen Grenze zur polnischen Stadt Bielsko-Biała zu schaffen. Aus der Baustelle ist nun eine vollwertige Autobahn geworden. Der polnische Infrastrukturminister Dariusz Klimczak: „Es handelt sich um eine äußerst wichtige, technisch anspruchsvolle Straße, die jetzt erfolgreich fertiggestellt wurde. Sie ist die beeindruckendste, malerischste und gleichzeitig auch sicherste Strecke Polens und zudem eine ingenieurtechnische Meisterleistung im Herzen der Beskiden.“
Die neue polnische Schnellverbindung hat als Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes auch internationale Bedeutung. Das Problem liegt jedoch auf slowakischer Seite, wo die daran anknüpfende Autobahn D3 noch nicht fertiggestellt ist. Von der Grenze aus wurde bisher nur ein Teil der Autobahn nach Čadca in Betrieb genommen. Mit dem Bau der restlichen drei Abschnitte zwischen Čadca und Žilina wurde jedoch noch nicht begonnen. Die slowakische Autobahngesellschaft NDS unterzeichnete jedoch Ende September einen Vertrag mit den Auftragnehmern. Laut dem slowakischen Verkehrsminister Jozef Ráž (Smer-SD) habe man die erforderlichen Unterlagen eingereicht und verfüge über Baugenehmigungen für alle drei noch fehlenden Bauabschnitte der D3. Diesen Umstand begrüßt auch der Vorsitzende der Verkehrsabteilung der slowakischen Industrie- und Handelskammer, Ján Mišura: „Die Slowakei hat mit Tschechien, Deutschland und Polen die größten Handelspartner im Norden und Westen. Dies wird den Transitverkehr, den Warenverkehr und auch den Tourismus in der Slowakei fördern.“
Das Gesamtvolumen der drei Bauaufträge beträgt fast 900 Millionen Euro. 85 Prozent werden von der Europäischen Union getragen.
Quelle: STVR