Ab dem kommenden Samstag kann man wieder mit dem Zug vom Bratislavaer Hauptbahnhof nach Wien reisen. Das gab der slowakische Verkehrsminister Jozef Ráž (nominiert von Smer-SD) am Montag (6.10.) auf einer Pressekonferenz im Beisein der Generaldirektoren der Eisenbahnunternehmen Ivan Bednárik (ŽSR) und Peter Helex (ZSSK) bekannt. Die Bahnverbindung auf der Strecke Bratislava-Hauptbahnhof – Wien ist seit dem 4. März vergangenen Jahres aufgrund einer Sanierung und Elektrifizierung auf dem Abschnitt Devínska Nová Ves – Marchegg unterbrochen. Anlässlich der baldigen Freigabe der Strecke sagte Verkehrsminister Ráž: „Ich freue mich sehr, dass wir diese Strecke heute freigeben können, die, wie ich zu sagen wage, sogar von internationaler Bedeutung ist. Auch wenn dieser Abschnitt zwischen Devínska Nová Ves und Marchegg vielleicht nicht so wesentlich erscheint, so hat er doch seine Bedeutung, da er ja Bratislava mit Wien verbindet. Das heißt, dass man auch wieder vom Hauptbahnhof in Bratislava nach Wien reisen kann, nicht nur vom Bahnhof Petržalka, wie es bisher der Fall war.“
Wie Bednárik vom Infrastrukturunternehmen Železnice Slovenskej republiky (ŽSR) ergänzte, war es der Bahn gelungen, die Bauarbeiten auf dem Abschnitt Devínska Nová Ves – Marchegg mit zehnmonatiger Verspätung abzuschließen. Der Grund dafür seien verschiedene Komplikationen, wie etwa das Hochwasser im April und September letzten Jahres sowie auch das Auffinden eines unterirdischen Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg gewesen. Ein weiteres Problem seien geschützte Tierarten um und auf dem Bau gewesen, da die Strecke durch ein Landschaftsschutzgebiet der Stufe 4 führt.
Durch den Umbau konnte nun die Betriebsgeschwindigkeit auf der Strecke von 80 Kilometern pro Stunde auf 120 km/h erhöht werden, was die Fahrzeit verkürzt, die technischen Streckenparameter verbessert und eine Intensivierung des Verkehrs zulässt. Die Gesamtkosten für dieses Modernisierungsprojekt beliefen sich auf über 11,3 Millionen Euro. Die Beförderungskapazität wird sich auf insgesamt 380 Sitzplätze belaufen, sodass die Bahngesellschaft Železničná spoločnosť in absehbarer Zeit die Grenze von zwei Millionen Fahrgästen jährlich bezwingen will. Die Fahrzeit zwischen Bratislava und Wien verkürzt sich um 11 auf 56 Minuten. Insgesamt werden den Fahrgästen 38 Züge täglich zur Verfügung stehen, einschließlich neuer Morgen- und Abendzüge.
Quelle: TASR