Mehr als 60 Prozent der slowakischen Haushalte in Einfamilienhäusern heizen mit Erdgas. Die Wahl einer anderen Option wird maßgeblich von den finanziellen Möglichkeiten der Haushalte beeinflusst. Dies ergeht aus einer Umfrage der Agentur Ipsos für den Slowakischen Gas- und Ölverband (SPNZ) und den Energieversorger SPP - distribúcia.
„Die Umfrage bestätigt, dass slowakische Haushalte ihre Möglichkeiten rational abwägen“, sagt die Sprecherin des Unternehmens SPP - distribúcia Miroslava Schneider: „Nur acht Prozent der Befragten gaben an, dass sie einer Elektrifizierung der Heizung zustimmen und imstande wären, eine solche Lösung, beispielsweise eine Wärmepumpe, mit Investitionskosten von mehreren tausend Euro zu finanzieren. Für bis zu 64 Prozent der Befragten ist dies finanziell nicht machbar.“
Die Installation einer Wärmepumpe erfordert die Investition von 8.000 bis 16.000 Euro, was sich für die meisten slowakischen Haushalte ohne staatliche Unterstützung als unmöglich erwies. Rund 62 Prozent der beteiligten Haushalte geben an, über keine finanziellen Rücklagen oder über höchstens 5.000 Euro zu verfügen. Etwa 17 Prozent der befragten Haushalte haben Zugriff auf Ersparnisse von über 10.000 Euro.
Die Umfrage zeige, dass man hierzulande im Falle einer Dekarbonisierung der individuellen Heizung einen evolutionären Ansatz wählen muss, der das Budget der betroffenen Haushalte und auch die finanziellen Ressourcen des Staates so wenig wie möglich belastet, sagt der Experte des Slowakischen Gas- und Ölverbands Jerguš Vopálenský. Laut ihm bestätigen Analysen, dass das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in diesem Sektor durch die Förderung des Austauschs älterer Gasheizkessel gegen neue Brennwertkessel erzielt wird, gegebenenfalls in Verbindung mit der Förderung einer teilweisen Sanierung der Einfamilienhäuser.
Die Slowakei hat eines der dichtesten Gasnetze in der EU, Erdgas ist in 77 Prozent der Gemeinden und für 94 Prozent der Bevölkerung verfügbar. An den gesamten Treibhausgasemissionen der Slowakei hat die individuelle Beheizung mit Erdgas einen Anteil von knapp sieben Prozent.
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsunternehmen Ipsos im Auftrag des Verbands SPNZ und der Firma SPP - distribúcia unter 1050 Befragten in allen Regionen der Slowakei durchgeführt, die in Einfamilienhäusern leben. Die Datenerhebung erfolgte vom 30. Juni bis zum 2. Juli.
Quelle: TASR