Die Grundsätze der Kunstförderung für das nächste Jahr betreffen alle Bereiche der Kunst. Dies betonte der Vorsitzende des Rats im Fonds für Kunstförderung (FPÚ) Matúš Oľha. Meldungen, wonach die neue Förderstruktur viele Bereiche der Kultur funktionsunfähig machen soll, wies er zurück. Oľha zufolge sollen die neuen Regeln Deformationen beseitigen und keine Subjekte mehr unterstützen, die eher politische als künstlerische Ziele haben. In Zukunft wolle man stattdessen die Finanzströme korrigieren und vor allem künstlerisches Schaffen und keinen politischen Aktivismus zugunsten der aktuellen Opposition fördern. Die Fördergelder sollen stattdessen vor allem jungen und beginnenden Künstlern zugutekommen. Weiter sollen kulturelle und künstlerische Taten unterstützt werden, die den regionalen Charakter überschreiten und zu markanten Kulturereignissen werden könnten.
Die Oppositionspartei Progresívne Slovensko (PS) hatte dabei am Dienstag (16.9.) informiert, dass die Änderungen in der Förderstruktur des Fonds zur Kunstförderung drastische Folgen für die regionale Kultur haben werden. Die stellvertretende Vorsitzende des parlamentarischen Kultur- und Medienausschusses Zora Jaurová (PS) berief sich auf ein bekannt gewordenes Dokument zu diesen Änderungen. Demnach sei keine Finanzierung der Kulturzentren, regionaler Bibliotheken, Galerien oder Museen mehr vorgesehen. Dadurch würde für die Menschen in den Regionen der Zugang zur Kultur eingeschränkt. Dabei soll der Fonds im kommenden Jahr ein Budget von rund 30 Millionen Euro verwalten, also mehr Fördermittel als in den vergangenen Jahren.
In diesem Zusammenhang hat die Organisation Otvorená Kultúra! (Offene Kultur!) am heutigen Freitag (19.9.) einen offenen Brief an die Kulturministerin Martina Šimkovičová (nominiert von der SNS) sowie an den Ratsvorsitzenden des Fonds für Kunstförderung Matúš Oľha gerichtet. Darin bekundet sie Beunruhigung im Zusammenhang mit der Änderung der Förderstruktur und fordert eine breite Debatte mit allen Beteiligten der Kulturgemeinde vor einer Verabschiedung der Änderung. Zudem weißt die Organisation auf die Verpflichtungen des Kulturministeriums und des Fonds für Kunstförderung gegenüber der Kulturgemeinde hin, die sich aus den geltenden Gesetzen, der Programmerklärung der Regierung für die aktuelle Amtsperiode sowie auch aus der geltenden Strategie für Kultur und die Kreativindustrie der Slowakei ergeben.
Quelle: TASR, Otvorená Kultúra!