Solidaritätsveranstaltung für die slowakische Minderheit in Serbien

Solidaritätsveranstaltung für die slowakische Minderheit in Serbien

Die Plattform „Otvorená Kultúra!“ hat am Dienstag (19.8.) gemeinsam mit der studentischen Plattform für eine offene Kultur eine Solidaritäts- und Protestveranstaltung in Bratislava durchgeführt. Eine Stunde lang verwandelte sich der Platz vor der Kunsthalle in der slowakischen Hauptstadt in eine lebendige Galerie mit Fotografien von den Bürgerprotesten in Serbien. Die Kunsthalle Bratislava, die derzeit von der Slowakischen Nationalgalerie (SNG) verwaltet wird, beherbergte bis vor kurzem eine von der Botschaft der Republik Serbien organisierte offizielle Ausstellung. Die Plattform nannte ihre Aktion eine symbolische Geste, mit der die slowakische Minderheit und die gesamte Zivilgesellschaft in Serbien unterstützt werden sollten, denn diese seien wegen ihres freien und friedlichen Ausdrucks ihrer Bürgermeinung Angriffen ausgesetzt, so die Veranstalter in einer Pressemitteilung.

Die bei dem Happening sprechenden Augenzeugen betonten, dass der Riss nicht unbedingt zwischen der serbischen und der slowakischen Volksgruppe verlaufe, sondern vielmehr zwischen den Befürwortern von Autoritarismus und jenen einer offenen Zivilgesellschaft, zumal unter den Angreifern auch Personen slowakischer Abstammung waren. Für den slowakischen Künstler Ján Triaška, der 1977 in Serbien geboren wurde, gehe es nicht um politischen Aktivismus, sondern um den Auftrag von Kunst und um notwendige Kommunikation: „Wir müssen darüber sprechen, den Menschen sagen, was in Serbien los ist. Wir bemühen uns, diese Informationen in ein freies Umfeld zu transportieren, um Druck auf die Politiker auszuüben, damit solcherlei Vorfälle verhindert werden und die Menschen begreifen, dass diese Unterdrückung, dieser Terror in der Gegenwart gar nicht existieren dürfen, denn so etwas generiert die vollkommene Finsternis.“

Auch die mittlerweile seit 80 Jahren bestehende Zeitschrift der slowakischen Minderheit Hlas ľudu informiere nicht über die realen Vorkommnisse und Zerwürfnisse in der Gesellschaft, ergänzte das ehemalige Mitglied der Redaktion Juraj Bartoš beim Protest.

In Bratislava gezeigt wurden Fotografien, die am 10. August 2025 von einer Bürgerinitiative in Báčsky Petrovec in der Vojvodina ausgestellt wurden. Anhänger der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) und des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić hatten die Ausstellung zerstört und Teilnehmende körperlich angegriffen. Die Nachrichtenagentur TASR und slowakische Medien, darunter STVR, hatten in den letzten Tagen darüber berichtet.

Die Veranstalter in Bratislava erklärten, dass sie das Verhalten der höchsten Vertreter der slowakischen Regierungskoalition in dieser Situation für beschämend halten, da diese den Angriff auf die anerkannte slowakische nationale Minderheit in Serbien nicht verurteilt, keine Untersuchung gefordert und auch keine diplomatischen Konsequenzen gegenüber der serbischen Regierung gezogen hätten. Premier Robert Fico und Außenminister Juraj Blanár (beide Smer-SD) hatten die Vorgänge als eine innere Angelegenheit Serbiens bezeichnet und die ihrer Meinung nach instrumentalisierten Einmischungsversuche seitens slowakischer Oppositionspolitiker zurückgewiesen.

Quelle: Pravda, RSI

Kay Zeisberg, Foto: Otvorená Kultúra!/Matej Mikloš

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