In der Slowakei gibt es insgesamt zwölf Freilichtmuseen, in denen die Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland die Bauwerke der schwindenden Volksarchitektur besichtigen können. Aus Brandschutzgründen stehen die einzelnen Bauten zumeist weit voneinander entfernt, was wenig authentisch ist. Im Slowakischen heißen die Anlagen „skanzen“. Dieser Begriff orientiert sich an der schwedischen Insel Skansen, auf der 1891 eines der ersten Freilichtmuseen gegründet wurde.
Das größte slowakische Freilichtmuseum ist das Museum des slowakischen Dorfes im nordslowakischen Martin. Das älteste findet man allerdings im Nordosten des Landes, im Kurbad Bardejovské Kúpele, einem Stadtteil der wegen seiner mittelalterlichen Bebauung in der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste eingetragenen Stadt Bardejov. Auf dem Gelände kann man Häuser, Scheunen oder Schüttkästen der Bauern sowie je zwei hölzerne Kirchen und Glockentürme aus den von Slowaken und Ruthenen bewohnten Regionen Horný Zemplín und Horný Šariš bestaunen.
Martin Mešša, einer der Mitbegründer des heutigen „Ethnoparks“, erinnert sich an die Zeit vor 60 Jahren: „Dieser Platz ist allein schon wegen des Wassers und des Heilbads sehr attraktiv. Damals kamen an die 1.300 bis 1.500 Kurgäste. Mindestens einmal im Jahr wollten sie das Freilichtmuseum sehen. Das hat die Besucherzahlen in die Höhe getrieben.“
Zunächst waren hier sechs Objekte aufgestellt. Mittlerweile sind es über 30. Peter Harčar, Direktor des Museums der Region Šaris in Bardejov (Šariššské múzeum), ergänzt: „Teilweise hat man die Objekte gekauft, teilweise geschenkt bekommen. Damals, in den 1960er Jahren, als das Museum entstanden ist, waren viele Holzblockhäuser bereits leerstehend.“
Zu den Highlights der Exposition des Museums der Volksarchitektur gehört neben zwei Holzkirchen, die ursprünglich in dem orthodoxen Zboj und dem griechisch-katholischen Mikulášová standen, auch der mit Wasser betriebene Bohrer zur Herstellung von Wasserrohrleitungen aus Holz. Die Anlage stammt aus dem 18. Jahrhundert und arbeitete ursprünglich in der Stadt Bardejov. Momentan werden auf dem Gelände umfangreiche Sanierungs- und Reparaturarbeiten im Wert von 2 Mio. Euro realisiert, die im Juni 2026 abgeschlossen werden sollen.
Quelle: Správy STVR, muzeumbardejov.sk