Zwei Drittel der Beschäftigten in der Slowakei haben Schwierigkeiten, finanziell über die Runden zu kommen

Zwei Drittel der Beschäftigten in der Slowakei haben Schwierigkeiten, finanziell über die Runden zu kommen

Fast 18 Prozent der Menschen in der Slowakei sind von Armut bedroht. Selbst unter den Beschäftigten mit einem stabilen Einkommen gibt es Menschen, die Schwierigkeiten haben, mit ihrem Gehalt über die Runden zu kommen, wie eine Umfrage von JobsIndex zeigt.

Laut Ľubica Melcerová, PR-Managerin von Alma Career Slovakia, ist es für die Arbeitnehmer schwierig, mit der Situation umzugehen: „Leider haben wir in der letzten Zeit eine negative Entwicklung beobachtet. Die Umfrage ergab, dass zwei Drittel der in der Slowakei Beschäftigten Schwierigkeiten haben, mit ihrem Gehalt über die Runden zu kommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg von 59 auf 67 Prozent, der nicht unerheblich ist. Knapp zehn Prozent gaben sogar an, sehr große Probleme zu haben.“

Nur drei Prozent der Befragten würden problemlos mit ihrem Einkommen auskommen. Im Osten ist die Situation noch problematischer. Im Vergleich zwischen der Region Bratislava und der Ostslowakei haben dort zehn Prozent mehr Menschen Schwierigkeiten, von ihrem Gehalt zu leben. Die größten Probleme hätten laut Melcerová diejenigen, die körperlich-manuell arbeiten und in Positionen tätig sind, die keine höheren Qualifikationen erfordern – am häufigsten im Handel und im Dienstleistungssektor.

Der durchschnittliche Brutto-Lohn in der Slowakei lag zuletzt bei 1.518 Euro, in Bratislava bei 1.900 und in Prešov 1.179 Euro. Die Umfrage befasste sich auch mit der Fähigkeit, unerwartete Ausgaben bezahlen zu können, insbesondere bei Beträgen über 540 Euro. Bis zu 29 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich solche Ausgaben nicht leisten. Im vergangenen Jahr waren es 21 Prozent. Im Unterschied dazu könne unter den Beschäftigten mit Universitätsabschluss die Hälfte problemlos für unerwartete Ausgaben aufkommen. Bei jenen mit Abitur ist es ein Drittel und mit Grund- oder Sekundarschulbildung ohne Abitur ist es nur ein Viertel.

Dies hänge laut der Expertin mit der Entwicklung der Reallöhne bzw. der Inflation zusammen. Wer vor einem Jahr vielleicht noch besser mit unerwarteten Ausgaben und Lebenshaltungskosten umgehen konnte, würde heute schon in kleinere oder größere Probleme geraten, sagte sie gegenüber Správy STVR.

Die Umfrage wird halbjährlich durchgeführt, die letzte im April 2025 anhand einer Stichprobe unter 1.009 Berufstätigen im Alter von 18 bis 65 Jahren. Alle Gruppen waren nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Gemeindegröße vertreten.

Quelle: Správy STVR

Kay Zeisberg, Foto: SITA

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