Die Selbstverwaltungsregion Trnava hat am Dienstag (5.8.) mit dem Bau eines Denkmals für die Meinungsfreiheit in der Gemeinde Veľká Mača begonnen. Dieses entsteht an dem Ort, an dem das Haus des ermordeten Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová stand.
„An diesem öffentlichen Ort werden wir uns daran erinnern können, dass Meinungsfreiheit und Wahrheit einen Wert für die gesamte slowakische Gesellschaft haben“, sagte der Vorsitzende der Selbstverwaltungsregion Trnava Jozef Viskupič. Er verwies darauf, dass dem Paar 2018 posthum der Anton-Srholec-Freiheitspreis verliehen wurde – die höchste regionale Auszeichnung für die Verbreitung demokratischer Werte. Die Region organisierte außerdem mehrere Konferenzen zu Themen wie Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit und Entwicklung der Zivilgesellschaft.
Die Eltern der Ermordeten, Jozef Kuciak und Zlatica Kušnírová, drückten ihre Dankbarkeit für den Bau des Denkmals aus. „Hier ist ein stiller Ort mit einer Rasenfläche entstanden, ein Platz der Ruhe und des Gedenkens“, sagte Jozef Kuciak und setzte fort: „Lieber würden wir unsere Kinder zu Hause besuchen, nicht hier. Aber Ján und Martina wurden ermordet. Und wir können nur noch eines tun: uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, warum so etwas nie wieder passieren darf.“
Die feierliche Enthüllung des Denkmals ist für das nächste Jahr angekündigt. Die Urheber des Entwurfs mit dem Titel „Záhrada“ (Der Garten) sind Benjamín Brádňanský, Vít Halada und Martin Piaček.
Ján Kuciak und Martina Kušnírová kamen am 21. Februar 2018 in ihrem Haus in Veľká Mača ums Leben. Die Täter Miroslav Marček sowie Tomáš Szabó wurden zu jeweils 25 Jahren Freiheitsstrafe ohne Bewährung und Zoltán Andruskó zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Verfahren gegen die mutmaßlichen Auftraggeber des Mordes ist noch nicht rechtskräftig abgeschlossen.
Seit der Tötung des jungen Paares kümmert man sich um diesen Ort, damit er ein würdevoller Platz bleibt, sagte die Gemeindevorsteherin von Veľká Mača Dagmar Kosnáčová: „Es kommen viele Besucher hierher - aus der ganzen Umgebung. Oft sehen wir sogar Autos mit slowakischen Kennzeichen aus anderen Regionen. Die Leute fragen, wo genau sich das Denkmal befindet – aber bisher gab es keines. Jetzt wird dieser Bau dem Ort Würde verleihen. Wir dürfen nicht vergessen, was geschehen ist, damit wir in der Zukunft verhindern können, dass sich so etwas wiederholt.“
Quelle: TASR
