Das Sparen fällt den Einwohnern der Slowakei schwer. Laut Daten von Eurostat legen sie nur etwas mehr als sieben Prozent ihres Bruttoeinkommens zurück, wobei der EU-Durchschnitt bei über 13 Prozent liegt. Die Einwohner der Tschechischen Republik führen in dieser Hinsicht mit rund 19 Prozent alle EU-Länder an, verweist der Analyst des Unternehmens Finax Patrik Kindl.
Wie er hinweist, wird die Fähigkeit der Slowaken zu sparen auch durch niedrigere Einkommen erschwert. Betrachtet man, wie viel Geld den Menschen nach Abzug von Steuern und Abgaben tatsächlich verbleibt, liegt die Slowakei am unteren Ende der EU-Rangliste. Den Haushalten stehen hierzulande für Konsum und Ersparnisse im Durchschnitt knapp 31 Prozent weniger Mittel zur Verfügung als dem EU-Durchschnitt – schlechter schneidet nur Litauen ab.
Wenn ein durchschnittlicher Slowake im Jahr 10.000 Euro verdient hat, konnte er davon nur 720 Euro sparen – im Vergleich zu einem Tschechen, der 1.940 Euro zur Seite legte. Deutliche Verhaltensunterschiede zeigten sich während der Corona-Pandemie. Während die Sparquote in Tschechien nach den Jahren 2019 bis 2023 um etwa acht Prozent stieg, sank sie in der Slowakei um rund drei Prozent. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind nach der Analyse auf wirtschaftspolitische Maßnahmen, die Wirtschaftslage sowie auf das Konsumverhalten der Bevölkerung zurückzuführen.
Das gesamte von den slowakischen Haushalten gehaltene Finanzvermögen entsprach im vergangenen Jahr etwa 67 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Tschechien liegt dieser Anteil bei 143 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Struktur des Finanzvermögens gibt zudem Aufschluss über das Verhältnis der Bevölkerung zu Ertrag und Risiko: Während die Slowaken eher konservativ investieren und nur etwa 20 Prozent ihres Finanzvermögens in Aktien und Fonds halten, sind es in der Tschechischen Republik 45 Prozent.
Quelle: TASR