NBS: Ohne Innovation und Eingliederung wird die Slowakei untergehen

NBS: Ohne Innovation und Eingliederung wird die Slowakei untergehen

Die Zukunft der Slowakei wird von ihrer Fähigkeit abhängen, den Übergang zu einem innovativen Wirtschaftsmodell zu schaffen. Dem derzeitigen Wirtschaftsmodell geht die Puste aus, denn die kleine, anfällige slowakische Wirtschaft wird mit der Deglobalisierung, dem Klimawandel und einer alternden Bevölkerung konfrontiert. Darüber hinaus hat es das Sozialsystem versäumt, die schwächsten Gruppen während der Krise zu schützen. Innovation und Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft müssen daher mithilfe von Maßnahmen gestärkt werden. Dies betonte die Slowakische Nationalbank (NBS) am Mittwoch (16.7.) bei der Vorstellung der diesjährigen Ausgabe der Publikation Strukturelle Herausforderungen.

Das Dokument wird seit 2021 regelmäßig von der Bank veröffentlicht und zeigt die größten Herausforderungen und Probleme der Slowakei auf. Der NBS zufolge gibt es im Jahr 2025 vor allem zwei Herausforderungen: die Beschleunigung des Produktivitätswachstums und die soziale Eingliederung. „Der Übergang zu einer stärker diversifizierten, auf Innovation basierenden Wirtschaft ist besonders wichtig, da wir stark vom globalen Handel abhängig sind. Handelskriege könnten in Zukunft zu weniger Wachstum, Arbeitsplatzverlusten und weiterem Druck auf den Haushalt führen“, erklärte die Nationalbank. Sie hält es für wichtig, die Bildung zu verbessern, das Unternehmertum zu fördern, öffentliche Einrichtungen zu stärken sowie Forschung und Entwicklung besser zu finanzieren und zu organisieren. Außerdem muss die Abwanderung von Talenten ins Ausland gestoppt und Fachkräfte aus dem Ausland müssen angelockt werden. Eine gezieltere Sozialpolitik könne nicht nur den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen helfen, sondern auch Teil der notwendigen Konsolidierung der öffentlichen Finanzen sein.

Der Chefökonom der Nationalbank Michal Horváth wies darauf hin, dass das Investitionsumfeld in der Slowakei derzeit schlecht ist, die Slowakei kein attraktives Land für ausländische Investoren sei und das Verhalten der einheimischen Unternehmen zeige, dass sie deutlich weniger investieren als in der Vergangenheit: „Die Slowakei braucht eine 'positive Geschichte', in der sich ausländische Investoren wiederfinden und die inländischen Investoren einen Grund gibt, Mitarbeiter einzustellen und in neue Anlagen zu investieren.“

Horváth hält es für wichtig, ein geeignetes Umfeld zu schaffen, und dann findet die Wirtschaft selbst heraus, was sich in der Slowakei zu entwickeln lohnt. Insbesondere müsse man das Umfeld in den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Forschung und Innovationsförderung modernisieren, damit die Slowakei nicht nur eine Montagewerkstatt bleibt, sondern bereit ist, Dienstleistungen mit höherem Mehrwert anzubieten. Trotz der Probleme seien jedoch in einigen Bereichen Fortschritte zu verzeichnen: "Die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ist ein sehr wichtiger erster Schritt auf dem langen Weg zur Sanierung der öffentlichen Finanzen. Unser Material zeigt auch, dass dies die Wirtschaft etwas weniger anfällig macht als noch vor einem Jahr. Aber natürlich gibt es in diesem Bereich noch viel zu tun.“

Laut Horváth sind auch die aktuellen Entwicklungen bei der Produktivität und dem Wirtschaftswachstum ermutigend, insbesondere im Vergleich zum Durchschnitt der Europäischen Union. Er wies auch auf Initiativen im Zusammenhang mit dem Konjunkturprogramm hin, und zwar im Bereich der Grundschulbildung und der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung. Wenn sie konsequent zu Ende geführt werden, können sie der slowakischen Wirtschaft helfen.

Quelle: TASR
Jana Hrbeková; Foto: TASR

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