Schulische Fördermaßnahmen verfolgen das Ziel, Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler herzustellen. Mit ihrer Hilfe wird versucht, Benachteiligungen auszugleichen, die mit Unterschieden beim gesundheitlichen Zustand, der Begabung, der sprachlichen oder ethnischen Zugehörigkeit oder mit dem sozioökonomischen Status der Familien einhergehen können.
Das slowakische Bildungsministerium hatte im Schuljahr 2024/2025 die Staatliche Schulinspektion beauftragt, die tatsächliche Umsetzung inklusionsfördernder Maßnahmen an 40 Schulen slowakeiweit unter die Lupe zu nehmen. 12 der untersuchten Schulen werden überwiegend von Roma-Kindern besucht. Die Untersuchung deckte große Diskrepanzen auf. Während in der ersten Gruppe ca. 40 Prozent Fördermaßnahmen brauchten, waren es in der zweiten Gruppe zwei Drittel der Lernenden.
Das Problem besteht darin, dass ausgerechnet an Schulen mit einem erhöhten Förderbedarf lediglich 11,6 % der Kinder die im Schulgesetz vorgesehenen Förderungen tatsächlich erhalten. Auch in der ersten Kategorie der Schulen konnte der Bedarf nicht vollständig abgedeckt werden, erreichte dennoch immerhin 66 Prozent. Die Hauptschulinspektorin Alžbeta Štofková Dianovská betont, dass Chancengleichheit gerade im schulischen Umfeld enorm wichtig sei. Das Fehlen dieser Maßnahmen führe dazu, dass Kinder aus ohnehin benachteiligtem Umfeld viel zu oft nicht in die Lage versetzt werden, aus dem Kreis generationenübergreifender Armut auszubrechen.
Die Studie hat gezeigt, dass über 90 % der Schülerinnen und Schüler der Unterstufenklassen 1 bis 4 aus Schulen mit Roma-Mehrheit den sogenannten Schulischen Kinderklub, also den Hort, nicht besuchen. An vielen dieser Schulen sei das auch gar nicht möglich, da Personal fehle und einige dieser Schulen im Zweischichtsystem arbeiten. Der Inspektionsbericht fordert daher das Bildungsministerium auf, diese Probleme anzugehen und auch das komplizierte System der Beantragung von Mitteln und Personal für diese Fördermaßnahmen zu vereinfachen.
Quelle: TASR