Übermäßige Wildbestände verursachen Millionenschäden

Übermäßige Wildbestände verursachen Millionenschäden

Übermäßige Bestände an Schalenwild bescheren den Landwirten und Förstern in der Slowakei Schäden in Millionenhöhe. Zudem sind sie oftmals auch Ursache von Verkehrsunfällen. Nun soll eine neue Rechtsprechung die Bestände regulieren und Schäden vorbeugen. Ein entsprechendes Gesetz wird vom Landwirtschaftsministerium zusammen mit den Jägern, Landwirten und Förstern vorbereitet, die am Montag (30.6.) ein diesbezügliches Memorandum unterzeichneten.

Die Wildbestände sind in verschiedenen Teilen der Slowakei unterschiedlich und deshalb soll das geplante Gesetz das Land in mehrere Zonen aufteilen. Jede davon wird ihre eigene Ampel haben. Dort, wo Herden mit tausenden Tieren nicht nur Raps und Mais, sondern auch Wiesen und Futterpflanzen vernichten, sollen die Jäger ihre Bestände mehr dezimieren. Wie der Präsident der Slowakischen Jagdkammer Tibor Lebocký erklärte: „Die Bestände werden überwacht. Wenn die Schäden geringfügig sind, dann wird man sich in einer grünen Zone befinden. Sobald sie die Grenze der Akzeptierbarkeit überschreiten, wird die Zone gelb oder orange sein, und wenn sie untragbar sein werden, dann gelangt man in die rote Zone.“

Im Rahmen einer roten Zone wird der Jagdverband eine Jagd über den genehmigten Plan hinaus beantragen müssen. Ziel des Gesetzes sei es nach Angaben von Landwirtschaftsminister Richard Takáč (Smer-SD), dass es keine roten Zonen, also Orte mit einer großen Menge an Schalenwild wie Wildschweinen, Hirschen, Damhirschen, Mufflons oder Rehen mehr gibt: „Ziel des Gesetzes ist es nicht festzulegen, wer wem was zahlen und welche Sanktionen es geben soll, sondern dass wir Schäden vorbeugen.“

Den Landwirten sind im Vorjahr Schäden an Agrarfrüchten im Wert von 18 Millionen Euro entstanden. Im letzten Jahrzehnt waren es 140 Millionen Euro. Nach Aussage des Vorsitzenden der Slowakischen Landwirtschafts- und Lebensmittelkammer Andrej Gajdoš könnte die Dunkelziffer noch höher sein: „Viele Landwirte haben sich bereits gesagt, dass sie die Schäden nicht mehr melden werden und sie melden sie auch nicht mehr.“

Wie Gajdoš erklärte, war das ursprüngliche Gesetz nicht sonderlich effizient, da es keine Instrumente enthielt, um diese Schäden zu senken.

Laut den Autoren der vorgeschlagenen Gesetzesnovelle sollen die Tierbestände auf ein ökologisch tragbares Maß reduziert werden. Sie wird eine elektronische Tierbestandserfassung einführen, und wenn die Jäger die Abschussvorgaben in ihrem Revier nicht erfüllen, kann ihnen das Revier von der Kommune entzogen werden. Das Gesetz muss noch von der Regierung und vom Parlament verabschiedet werden.

Quelle: STVR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: Wikimedia/Sylvouille

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