Das Werk, das ab 1. Juli Wärmepumpenspeicher produzieren wird, ist eines der größten Investitionsprojekte in der Slowakei in diesem Jahr und von strategischer Bedeutung für eine solche Region mit hoher Arbeitslosigkeit wie Rimavská Sobota. Die regionale Selbstverwaltung rechnet seit langem damit, dass dort mehr als 400 Menschen Arbeit finden werden, so der Bürgermeister von Rimavská Sobota, und wenn schon nicht direkt aus der Stadt, dann aus der gesamten Region Gemer-Malohont.
Zugleich räumt Bürgermeister Jozef Šimko gegenüber Správy STVR ein, dass der Investor nach dreimonatiger Anwerbungsphase nicht genügend Arbeitskräfte, insbesondere keine qualifizierten, gefunden habe: „Bisher ist die Anzahl niedriger, aber im Laufe der Jahre werden dort bestimmt weitere Menschen Arbeit finden. Dann wird die Firma an die 400 bis 450 Menschen anstellen. Das hängt auch davon ab, wie die Produktion erweitert wird, wie die Produktionslinien im Werk installiert werden. In einem bis zwei Jahren wird das erreicht sein.“
Der deutsche Investor WINKELMANN äußerte sich allerdings nicht zur Einstellung von Mitarbeitenden. Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Familie biete im Rahmen der sogenannten aktiven Arbeitsmarktpolitik Maßnahmen zur Unterstützung von Arbeitslosen und Unternehmen an, erklärte der slowakische Arbeitsminister Erik Tomáš (Hlas-SD): „Es handelt sich um acht Tätigkeiten, bei denen wir es den Menschen ermöglichen, den Job direkt auf der Arbeitsstelle zu erlernen. Wir haben Arbeit auf Probe. Außerdem bieten wir Kurse für Fertigkeiten an, die vom Arbeitsmarkt gefordert werden. Dazu zählen Requalifizierungs- und Weiterbildungskurse, die von Arbeitsämtern slowakeiweit angeboten werden. Es genügt, sich an die Arbeitsämter zu wenden.“
Der aus der Region stammende Europaabgeordnete Branislav Ondruš (Hlas-SD) weist darauf hin, dass staatliche Beihilfen von Investoren bevorzugt werden, die in Gegenden mit höherer Arbeitslosigkeit geschäftlich tätig sein wollen. Obwohl die Entscheidung, in Gemer zu investieren, bereits im Jahr 2023 gefallen sei, habe man der Vorbereitung des zukünftigen Personals nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, meint der Analyst und Ökonom Viliam Páleník: „Es wäre wichtig, auch die Fachschulen so anzupassen, dass sie qualifizierte Arbeitskräfte ausbilden, und zwar schon im Vorfeld. Auf jeden Fall muss das Schulwesen dringend angepasst werden, damit es diesem neuen bedeutenden Gewerbegebiet gerecht wird.“
Nun plant die Selbstverwaltung von Banská Bystrica ein Ausbildungszentrum in Rimavská Sobota. Es soll Gymnasiasten auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und den Investoren im neuen Industriepark zur Verfügung stehen. Die Eröffnung ist für nächstes Jahr geplant.
Quelle: Správy STVR