Slowakei bleibt beim Wohlstandsindex auf Platz 24

Slowakei bleibt beim Wohlstandsindex auf Platz 24

Die Slowakei ist beim Wohlstandsindex im Vergleich zum letzten Jahr nicht zurückgefallen und liegt weiterhin auf Platz 24 in der EU. Die Tschechische Republik bringt es auf Platz 15. Obwohl sich die Slowakei damit im unteren Drittel der Rangliste befindet, konnte sie sich in den letzten fünf Jahren verbessern, z. B. beim Abbau der Arbeitslosigkeit oder beim Wirtschaftswachstum. Der deutlichste Rückgang ist bei der Pressefreiheit zu verzeichnen. Dies erklärten die Chefökonomen der Slowakischen (SLSP) und der Tschechischen Sparkassen, Mária Valachyová und Dávid Navrátil, bei der Vorstellung der Wohlstandsindex-Erhebung am Donnerstag (12.6.).

„Zwischen 2019 und 2024 wird unsere Wirtschaft um acht Prozent wachsen. Das ist zwar besser als das fünfprozentige Wachstum der Europäischen Union insgesamt, aber im Vergleich zu anderen mittel- und osteuropäischen Ländern hinken wir hinterher. In Kroatien lag das Wachstum beispielsweise bei 19 %, und in Polen und Bulgarien bei 14 %. Und wenn wir wirtschaftlich zur EU aufschließen wollen, brauchen wir eine bessere Wachstumsrate, da wir uns bei der Pro-Kopf-Leistung immer noch im unteren Drittel der Rangliste bewegen", sagte Valachyová.

Ihrer Meinung nach leidet die Wettbewerbsfähigkeit des Landes unter höheren Energiepreisen für die Industrie, der Erhöhung der Körperschaftssteuer sowie der diesjährigen Einführung einer Transaktionssteuer für Unternehmer und Unternehmen. Der Staat sollte sich deshalb darauf konzentrieren, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern, in- und ausländisches Kapital zu fördern, Investitionen anzuziehen, neue Technologien einzuführen und die Arbeitskräfte, insbesondere junge Menschen, zu halten.

Nach Ansicht der Ökonomin kann ein höherer Wohlstand durch ein „Grundrezept“ erreicht werden, das zu einer Stärkung der Investitionskultur führen soll. Valachyová sagte dazu: „Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit hilft dieses Grundrezept, also, ein Fokus auf Kapital, auf Investition, sei es durch Banken oder Risikokapital, Unterstützung von Investitionsbedingungen und Startups, sowie in der Lage zu sein, Arbeitskräfte aus dem eigenen Land anzuwerben und zu halten, sowie Arbeitskräfte aus dem Ausland anzulocken.“

Außerdem sei es wichtig, Forschungszentren zu fördern und die Privatwirtschaft mit den Universitäten zu vernetzen. Navrátil betonte, dass einer der Trends, die das Land derzeit zu seinem Vorteil nutzen kann, die künstliche Intelligenz ist. Digitalisierung und Automatisierung könnten der Slowakei trotz demografischer Probleme helfen.

Die Ökonomen merkten außerdem an, dass die slowakischen Haushalte einen geringeren Anteil ihres Einkommens sparen als der EU-Durchschnitt. Im vergangenen Jahr lag die Bruttosparquote in der EU bei 14,5 %, während sie in der Slowakei nur 5,9 % betrug. Eine niedrigere Sparquote bedeutet aber auch weniger Möglichkeiten, Rücklagen für unerwartete Ausgaben zu bilden.

Diese drohen etwa angesichts steigender Wohnkosten, Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt oder anhaltender geopolitischer Bedrohungen. Gleichzeitig halten die Haushalte fast die Hälfte ihres Finanzvermögens in hochliquider Form, also in bar oder auf Girokonten. Die Slowaken nutzen Anlageprodukte seltener als in westeuropäischen Ländern, wodurch ihnen auch eine potenzielle langfristige Rendite der Finanzmärkte entgeht.

Quelle: TASR

Jakob Horsch, Foto: TASR

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