Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel mit möglichen Folgen für das Stahlwerk in Košice

Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel mit möglichen Folgen für das Stahlwerk in Košice

Der amerikanische Stahlkonzern U.S. Steel wird sich nach monatelangen Verhandlungen schließlich mit dem japanischen Konkurrenten Nippon Steel zusammenschließen. Das gab der US-amerikanische Präsident Donald Trump bekannt. Die Übernahme kann auch Auswirkungen auf das größte slowakische Stahlwerk in Košice haben, das U.S Steel gehört.

Der japanische Stahlgigant Nippon Steel hatte bereits im Dezember 2023 angekündigt, die Stahlwerke von U.S. Steel für fast 15 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Diesem Vorhaben standen jedoch unter anderem die Präsidentschaftswahlen in den USA im Weg. Beide Kandidaten, sowohl der damals amtierende Präsident Joe Biden als auch sein Gegenkandidat Donald Trump waren gegen das Geschäft. Im Januar blockierte Biden den Verkauf unter Berufung auf die nationale Sicherheit. Donald Trump gab nun allerdings in einem sozialen Netzwerk bekannt, dass er die Übernahme genehmigt habe. Warum das US-amerikanische Staatsoberhaupt seine Meinung geändert hat, ist nicht bekannt. Medienberichten zufolge soll Nippon Steel sein Angebot aufgestockt haben. Demnach sind nun zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu 14 Milliarden Dollar geplant, unter anderem für ein neues Stahlwerk in den USA.

Noch ist unklar, ob und wie sich die Übernahme auf den Standort von U.S. Steel in Košice auswirken wird. Die Fabrik wollte die Neuigkeit nicht kommentieren. Laut dem Experten für den Stahlmarkt Peter Kamarás könnten die Japaner Spitzentechnologie und Know-how mitbringen. Auf der anderen Seite erwartet man in der Ostslowakei Investitionen in Milliardenhöhe, vor allem bei der Dekarbonisierung des Werks: Nippon Steel hat sich gegenüber dem US-Präsidenten zu enormen Investitionen in den USA verpflichtet. Nicht jedoch zu Investitionen in das Stahlwerk in Košice und das weder gegenüber der slowakischen Regierung noch gegenüber der EU. Deshalb besteht die Sorge, dass sich das Unternehmen vor allem auf den amerikanischen Markt konzentrieren könnte. Im schlimmsten Fall könnte das Werk in Košice für Nippon Steel überflüssig werden, im besten Fall würde es nur eine untergeordnete Rolle spielen.”

Die slowakische Regierung werde genau beobachten, was mit dem Stahlwerk passiert, sagte Arbeitsminister Erik Tomáš (Hlas-SD) und fügte hinzu, dass sein Ressort noch keine genaueren Informationen habe. Die Gewerkschaften sehen in den japanischen Investoren eine Chance für die Modernisierung des Werks. Das Stahlwerk von U.S. Steel in Košice steht seit mehreren Monaten unter Druck. Im vergangenen Geschäftsjahr musste das Unternehmen einen Verlust von nahezu 100 Millionen Euro hinnehmen.

Quelle: STVR, taz.de

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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