Apotheker gegen neuen Erlass des Gesundheitsministeriums

Apotheker gegen neuen Erlass des Gesundheitsministeriums

Das Gesundheitsministerium will die Versorgung der Slowakei mit neuen Medikamenten einschränken. Das behauptet der Verband der Innovativen Pharmazeutischen Industrie (AIFP). Er verweist auf den neuen Erlass des Ministeriums. Gemeinsam mit der Opposition fordern sie Gesundheitsminister Kamil Šaško (Hlas-SD) auf, den Erlass nicht zu unterzeichnen. Der neue Erlass des Gesundheitsministeriums legt fest, wie viel der Staat für die Verbesserung der Gesundheit eines Patienten zu zahlen bereit ist. Der Verband der Innovativen Pharmazeutischen Industrie sagt, dass es nach der neuen Verordnung weniger Geld für innovative Medikamente geben wird. Die AIFP-Exekutivdirektorin Iveta Pálešová: „Während die Bereitschaft, für ein Lebensjahr zu zahlen, derzeit noch auf dem niedrigsten Niveau von 44 000 liegt, besagt das neue Dekret, dass der Staat bereit sein wird, für ein Lebensjahr 22 000 zu zahlen.“

Laut dem Gesundheitsministerium habe die öffentliche Krankenversicherung nicht genug Geld für teurere Medikamente. Der Schritt soll das System finanziell stabil halten und einen gleichberechtigten Zugang zur Versorgung für alle gewährleisten. „Die Slowakische Republik kann es sich nicht leisten, die Schwellenwerte im Rahmen der geltenden Rechtsvorschriften anzuwenden“, heißt es in dem Erlass.

Eine Rücknahme des Erlasses fordert auch die Opposition. Der Abgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses des Nationalrats Marek Krajčí (Slovensko, Za ľudí, KÚ): „Es handelt sich um ein Missmanagement der Finanzströme im Gesundheitswesen, und die Rechte der slowakischen Patienten dürfen nicht auf diese Weise eingeschränkt werden.“

„Wir fordern Minister Šaško daher auf, diesen schädlichen Erlass zurückzuziehen und Geld für Medikamente für unsere Patienten zu finden“, sagte der Abgeordnete Oskar Dvořák (PS).

Nach Ansicht der AIFP sind auch solche Medikamente gefährdet, die in der Slowakei bereits von den Krankenkassen erstattet werden. Wieder Iveta Pálešová vom Verband der Innovativen Pharmazeutischen Industrie: „Wie in der Begründung dargelegt, will das Ministerium auch bestehende Therapien auf der Grundlage dieser strengeren Kriterien neu bewerten. Dies kann auch dazu führen, dass Medikamente neu bewertet und somit den Patienten nicht mehr zur Verfügung stehen werden.“

„Das Ministerium arbeitet intensiv an grundlegenden Änderungen in der Arzneimittelpolitik, die eine Priorität von Gesundheitsminister Kamil Šaško ist, und wird in Kürze auf einer Pressekonferenz darüber informieren“, reagierte das Ministerium. Der neue Erlass befindet sich in einem abgekürzten interministeriellen Stellungnahmeverfahren.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: Pixabay/FraukeFeind

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