Das Kempelen-Institut für intelligente Technologien (KInIT) hat im Rahmen des Förderprogramms Horizon Europe ein Projekt gewonnen, das die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) in der Slowakei stärken soll. Das sechsjährige Projekt „lorAI – Low Resource AI“ wird den akademischen, unternehmerischen, gemeinnützigen und öffentlichen Sektor miteinander vernetzen. Die Slowakei erhielt dafür knapp elf Millionen Euro von der Europäischen Forschungsagentur, kofinanziert wird das Vorhaben vom Bildungsministerium. Der Projektstart erfolgte am Dienstag (20.5.) in Bratislava.
„Die Forschung im Rahmen des Projekts wird Fortschritte in der Entwicklung großer Sprachmodelle für die slowakische Sprache bringen, die Überprüfung von Fakten und die Kontrolle sozialer Netzwerke verbessern sowie die Optimierung des Energieverbrauchs aus nachhaltigen Quellen ermöglichen. Gleichzeitig wird dabei großer Wert auf die ethische Nutzung moderner Technologien gelegt“, erklärte der wissenschaftliche Direktor des Kempelen-Instituts für intelligente Technologien Michal Kompan.
Es handelt sich um das bislang größte europäische Projekt im Bereich künstlicher Intelligenz, das von einer slowakischen Institution koordiniert wird. Es soll die KI-Forschung mit begrenzten Ressourcen unterstützen. Das ist eine globale Herausforderung, die insbesondere für kleinere Länder wichtig ist. Es geht dabei um KI-Anwendungen, für die es nur wenige Daten oder Rechenkapazitäten gibt. Als Beispiel nennt das Kempelen-Institut die slowakische Sprache, die zu den Sprachen mit unzureichenden Textdatenbasis für die Entwicklung hochwertiger Apps zählt.
Am Projekt werden sich Experten vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Fachleute für digitale Inhalte vom ADAPT Centre in Irland sowie ein Forschungsteam des griechischen Centre for Research and Technology Hellas (CERTH) beteiligen. Unterstützung kommt auch vom slowakischen Softwareunternehmen Eset, das drei Millionen Euro bereitstellen will.
Quelle: TASR