Slowakische Filmpreise 2024 verliehen

Slowakische Filmpreise 2024 verliehen

Am Mittwochabend (16.4.) wurden im Konzertsaal des Slowakischen Rundfunks unter musikalischer Begleitung des Sinfonieorchesters des Slowakischen Rundfunks zum 14. Mal die slowakischen Filmpreise „Slnko v sieti“ verliehen. Nachdem sich die Kulturministerin Martina Šimkovičová (nominiert von der Slowakischen Nationalpartei) oder der ehemalige RTVS-Rat und jetzige STVR-Rat Igor Gallo beschwert hatten, dass etliche Filmemacherinnen und Filmemacher die Live-Übertragung missbraucht hätten, um politische Botschaften zu platzieren, beschloss der STVR für 2025, keine Live-Sendung, sondern eine Aufzeichnung ungefähr zwei Wochen nach der Preisverleihung auszustrahlen. Dieses Angebot wurde abgelehnt und die Preisverleihung konnte in Livestreams einiger wichtiger privater Medien verfolgt werden.

Die meisten Preise, nämlich neun – und zwar für den besten Spielfilm, die beste Regie, das beste Drehbuch, die beste Kamera, den besten Schnitt, den besten Ton, die besten Kostüme, die besten visuellen Effekte und die beste männliche Hauptrolle – gingen an die tschechisch-slowakische Koproduktion „Vlny“ (Wellen). Der Film des tschechischen Regisseurs Jiří Mádl erzählt die Geschichte mutiger Rundfunkmitarbeiter*innen des Tschechoslowakischen Rundfunks in den Tagen des Einmarsches der Truppen des Warschauer Paktes im August 1968.

Fünf Preise – für das beste Bühnenbild, die beste Maske, die beste weibliche Haupt- und Nebenrolle sowie die beste männliche Nebenrolle – erhielt der Film „Ema a smrtihlav“ (Ema und der Totenkopf) der Regisseurin Iveta Grófová. Er zeigt die Geschichte einer ungarischen Witwe, die einen jüdischen Jungen versteckt, damit er nicht von den Hlinka-Garden des klerikal-faschistischen Regimes in ein Lager verschleppt wird.

Bester Dokumentarfilm wurde die Doku „Prezidentka“ (Präsidentin) von Marek Šulík über die erste slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová. Bester Zeichentrickfilm wurde „Keď život chutí“ (Wenn das Leben schmeckt) von Kristina Dufková, der auch in der Kategorie Musik ausgezeichnet wurde. Beste Serie wurde „Čas nádejí“ (Zeit der Hoffnungen) des Regisseurs Ján Sebechlebský. Bester Kurzfilm wurde „Spoveď“ (Beichte) von Rebeka Bizubová. Den Publikumspreis erhielt der Film „MIKI“ von Jakub Króner, der sich mit dem Werdegang eines der am meisten gefürchteten slowakischen Mafiabosse befasst. Üblicherweise wird der Publikumspreis vom Direktor des öffentlich-rechtlichen Fernsehens überreicht, 2025 war dies nicht der Fall.

Für sein Lebenswerk („Cena za výnimočný prínos“) wurde der Regisseur Miloslav Luther ausgezeichnet. Auf der Bühne sagte er unter anderem: „Lassen Sie sich nicht entmutigen oder einschüchtern.“

Quelle: STVR, sme.sk

Juraj Gigac, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame