Aktivisten weisen auf eine strittige Holzernte in der Niederen Tatra in der Gegend von Marková hin. Ihnen zufolge handelt es sich um ein Gebiet mit umfangreichem Vorkommen geschützter Tiere. Das staatliche Forstunternehmen beruft sich auf die Bekämpfung des Borkenkäferbefalls. In Marková, über der Gemeinde Baláže, wachsen 200- bis 300-jährige Bäume. Zudem gibt es dort auch seltene Tier- und Pilzarten. Zu den seltensten gehöre beispielsweise eine bestimmte Art von Raubfliegen (Laphria empyrea), erklärte Ondrej Kameniar von der Initiative My sme les (dt. Wir sind der Wald): „Sie war in ganz Europa 160 Jahre verschwunden und nach 160 Jahren fand man sie hier wieder.“
Gerade aus diesem Grund hatte das Kreisamt in Banská Bystrica in dieser Gegend schon mehrfach die Holzernte verboten. Dieses Jahr wurde der zufällige Holzschlag im Umfang von 450 Kubikmetern genehmigt. Juraj Vysoký vom Bürgerverein Prales (dt. Urwald) sagt: „Zufälliger Holzschlag bedeutet, dass Bäume geschlagen werden, die vom Borkenkäfer befallen sind. Ich habe mir die gefällten Stämme angeschaut und keinen einzigen Baum gefunden, der vom Borkenkäfer befallen wäre.“
Inzwischen wurde das Gelände von Forstarbeitern abgesperrt. Die Sprecherin des staatlichen Forstunternehmens Lesy SR Laura Tettingerová teilte mit: „An diesem Standort kam es zu keinem Gesetzesverstoß. Und es kam an diesem Standort zu einer Verarbeitung von gestreuter Kalamität nach Absprache und mit Genehmigung der zuständigen Umweltschutzbehörden.“
Wie es im schriftlichen Standpunkt des Umweltministeriums heißt, handelt es sich um sorgfältig ausgewählte, vom Borkenkäfer befallene Fichten, die markiert wurden und geschlagen werden, um eine Ausbreitung des Borkenkäferbefalls in diesem Gebiet zu verhindern. Die Organisationen My sme les und Prales haben in dieser Angelegenheit eine Eingabe bei der Slowakischen Forst- und Holzverarbeitungsinspektion gemacht.
Quelle: STVR