Ausnahmezustand in Veľký Šariš: Fünf Todesopfer nach Brandkatastrophe

Ausnahmezustand in Veľký Šariš: Fünf Todesopfer nach Brandkatastrophe

Fünf Menschen, darunter vier Kinder, sind bei einem Brand in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (20.3.) in Veľký Šariš in der Selbstverwaltungsregion Prešov ums Leben gekommen. Das jüngste Kind war erst drei Monate alt und das älteste Mädchen vier Jahre alt. 15 Mitglieder der regionalen Feuerwehr sowie Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr bekämpften den Großbrand, von dem 30 Menschen und acht Gebäude in einer Siedlung der marginalisierten Roma-Bevölkerung betroffen waren. Hier gibt es vielfach nur provisorische Feuerstellen und nicht zertifizierte Elektroinstallationen.

Das slowakische Einsatzzentrum teilte mit, dass der Betreiber der Notrufnummer 155 drei Rettungswagen zum gemeldeten Brand geschickt habe.Laut der Sprecherin der Regionalpolizei Prešov sei auch ein Interventionsteam, das die notwendige psychologische Hilfe leistet, entsandt worden. Die Polizei führe alle erforderlichen Maßnahmen durch, um die genaue Ursache des tragischen Ereignisses zu ermitteln. 18 Personen wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert und darüber hinaus ein Strafverfahren wegen Totschlags eingeleitet.Das Büro des Regierungsbevollmächtigten für die Roma-Gemeinschaften hat ein Krisenteam entsendet, um den Betroffenen, die nachts in städtische Einrichtungen evakuiert wurden, Hilfe zu leisten.

Die Stadt Veľký Šariš habe im Zusammenhang mit dem tragischen nächtlichen Brand den Notstand ausgerufen, so Bürgermeister Viliam Kall: „Natürlich ist das nur temporär. Innerhalb von 40 Minuten ab Brandausbruch haben wir den Menschen ein Obdach zur Verfügung gestellt. Wir bemühen uns um Hilfe, um schnelle und effektive Maßnahmen: Verpflegung und Bekleidung für die nächsten Tage. Das mussten wir tun. Aber wir schauen nach vorne, wie wir für diese Menschen dauerhaft Obdach sichern.“

Präsident Peter Pellegrini äußerte sich im sozialen Netzwerk mit den Worten: „Es tut mir leid, unter welchen Bedingungen viele Kinder in einem entwickelten Land im 21. Jahrhundert immer noch leben müssen, und diese Bedingungen sind der Nährboden für solche Tragödien.“

Auch Innenminister Matúš Šutaj Eštok und Arbeitsminister Erik Tomáš (beide Hlas-SD) sprachen den Hinterbliebenen der Brandopfer ihr Beileid aus. Der Vorsitzende der Bewegung Slovensko Igor Matovič kondolierte ebenfalls und erklärte in den sozialen Medien: „Nach 14 Jahren Herrschaft von Robert Fico in der Slowakei leben Zehntausende Kinder unter schlimmeren Bedingungen als im 14. Jahrhundert.“

Der Vorsitzende der oppositionellen Partei Progresívne Slovensko (PS) Michal Šimečka äußerte die Hoffnung, dass die Überlebenden in ihrem Umfeld Unterstützung finden. Der Chef der Partei KDH und Vorsitzende der Selbstverwaltungsregion Prešov Milan Majerský versprach schnelle Hilfe.

Die Feuerwehr verzeichnet seit längerem eine Zunahme der Brände in Roma-Siedlungen. Feuerwehr und Rettungsdienst (HaZZ) machten schon 2024 darauf aufmerksam, dass die Häuser oftmals in einem schlechten Zustand seien und es nur eine Frage der Zeit wäre, bis ein weiteres Feuer ausbricht. Über 140.000 Roma, also etwa ein Drittel, leben in marginalisierten Siedlungen mit improvisierten Behausungen ohne Infrastruktur außerhalb der Gemeinden – insbesondere im Osten und Süden der Slowakei.

Quelle: TASR, Správy STVR

Kay Zeisberg, Foto: TASR

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