Mehrere Probleme beim Katasteramt

Mehrere Probleme beim Katasteramt

Am 7. Januar 2025 hat die Öffentlichkeit in der Slowakei erfahren, dass das hiesige Katasteramt infolge einer Cyberattacke lahmgelegt worden war. Die Wiederaufnahme seiner Dienstleistungen ist nach wie vor nicht vollständig abgeschlossen. So wurde der elektronische Zugriff auf Katasterdaten für Banken und Notariate erst an diesem Montag (17.3.) wiederhergestellt. Die neue Direktorin Lucia Gocníková ergänzt, dass große Teile der Server und der Software nach dem Angriff nicht mehr einsatzfähig seien und dass nach und nach eine sichere Systemarchitektur aufgebaut werden muss.

Doch das Katasteramt hat auch mit personellen Engpässen zu kämpfen. Aus den Daten einer Überprüfung durch das Oberste Kontrollamt (NKÚ) der Slowakischen Republik, dessen Befugnisse vergleichbar mit denen des Rechnungshofs in Deutschland oder Österreich sind, geht hervor, dass die meisten Niederlassungen nicht in der Lage seien, die gesetzlichen Fristen für Grundbucheintragungen einzuhalten. Es mangelt an Personal. 2024 betrug der Einstiegslohn 1.107 Euro brutto, die Kontrollbehörde empfiehlt daher, die Löhne für diese hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen. Das zuständige Innenministerium sagt, dass es kein Geld dafür habe. Im Herbst 2024 beschloss Innenminister Matúš Šutaj Eštok (Hlas-SD), die Gehälter in der Abteilung für die Hauptstadt anzupassen: „In erster Linie reden wir davon, das Katasteramt in Bratislava zu stärken, auch personell. Denn gerade dort ist die Lage am schlimmsten. Lohn- und Personalzuwachs wird es also in Bratislava geben.“

Doch auch Niederlassungen in anderen Regionen sind chronisch unterbesetzt. Eine Mitarbeiterin des Katasteramts hatte noch im November 2024 gegenüber STVR erklärt: „Das ist unfair, denn die Fristen müssen doch von allen eingehalten werden. Egal, ob im Landkreis Bratislava, Senica oder Michalovce, das ist doch völlig egal…“

Das Innenministerium argumentiert mit höheren Lebenshaltungskosten in der Hauptstadt und gibt zu, dass dieser Schritt für Unmut in den Regionen gesorgt habe. Zudem plane es, die Abläufe zu vereinfachen, ohne konkrete Schritte bekanntgegeben zu haben. Die Immobilienmaklerin Daniela Rážová bestätigt, dass auch im Frühjahr 2025 die Fristen für Grundbucheintragungen deutlich überschritten werden. Sie rät dazu, lieber 300 Euro für den Schnellantrag anstatt nur 100 Euro für den klassischen Antrag auf Eintragung zu zahlen, denn, so sagt sie, bei Schnellverfahren schaffen es die Katasterämter in der Regel, den Grundbucheintrag sogar vor Ablauf der Frist zu erledigen.

Quelle: STVR

Juraj Gigac, Foto: TASR

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