Regierungsbevollmächtigter Kotlár entfacht neue Impfstoff-Kontroverse

Regierungsbevollmächtigter Kotlár entfacht neue Impfstoff-Kontroverse

Der Regierungsbevollmächtigte für die Kontrolle des COVID-19-Pandemiemanagements Peter Kotlár (aufgestellt von der Slowakischen Nationalpartei) verschärft seine bisherigen kontroversen Aussagen über die Pandemie und hat in seinem am Donnerstag (13.3.) veröffentlichten Bericht behauptet, dass die COVID-19-Impfung Menschen in genetisch modifizierte Organismen verwandelt habe, Krebserkrankungen auslösen könne und der Einsatz von mRNA-Impfstoffen sofort verboten werden müsse. Ohne jegliche Beweise für seine Behauptungen zu präsentieren, wandte sich Kotlár an die Generalstaatsanwaltschaft und erwartet von ihr eine gründliche Untersuchung. Generalstaatsanwalt Maroš Žilinka bestätigte, dass er den Bevollmächtigten am Mittwoch (19.3.) empfangen wird.

Kotlár hatte schon früher die Ansicht geäußert, dass die Impfstoffe die menschliche DNA verändern würden, was von mehreren slowakischen Wissenschaftlern zurückgewiesen wurde. Auf die Seite des Regierungsbevollmächtigten stellte sich jedoch Ministerpräsident Robert Fico (SMER-SD), indem er sowohl die Bedeutung der Impfung als auch des Impfstoffs selbst infrage stellte. Fico hatte bereits als Oppositionspolitiker während der Corona-Pandemie die eingeführten epidemiologischen Einschränkungen in der Slowakei kritisiert und die COVID-19-Impfung nicht unterstützt.

Die neuesten Äußerungen des Regierungsbevollmächtigten Kotlár stießen erneut auf Kritik der Fachwelt. Die Medizinische Fakultät der Comenius-Universität Bratislava verurteilt sie scharf und bezeichnet sie als irreführend. Nach Einschätzung der Universitätswissenschaftler stellen die Aussagen die Sicherheit und Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen unbegründet infrage und diskreditieren bewährte Verfahren renommierter medizinischer Institutionen. „Sie schüren nicht nur unnötige Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft, sondern untergraben zugleich das Vertrauen der Öffentlichkeit in erprobte Maßnahmen, die entscheidend für den Schutz von Gesundheit und Leben seien“, heißt es in der Stellungnahme der Universität. Auch die Slowakische Kammer der Krankenschwestern und Hebammen (SK SaPA) äußerte sich in ähnlichem Sinne und betonte, dass die Fragen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen vorrangig von Fachleuten beurteilt werden sollten, die sich seit längerer Zeit damit beschäftigen. Peter Kotlár ist Orthopäde und Sportmediziner. Während der Pandemie machte er sich als eine der zentralen Figuren der Verschwörungsszene einen Namen. Gemeinsam mit der heutigen Kulturministerin Martina Šimkovičová (SNS) agitierte er über Internetkanäle gegen das Tragen von Schutzmasken und gegen die Impfungen.

Die Institutionen und Experten können Kotlárs Behauptungen derzeit nur allgemein zurückweisen, jedoch nicht im Detail auf sie eingehen, da er keine konkreten Fakten vorgelegt hatte, auf die sie sich stützen könnten. Mit dieser Begründung wollte auch das Staatliche Institut für Arzneimittelkontrolle (ŠÚKL) nicht auf Kotlárs Bericht reagieren.

Quellen: STVR, TASR, Tageszeitungen SME und Pravda

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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