Analyse: Die Löhne in der Slowakei sind höher als vor der Pandemie

Analyse: Die Löhne in der Slowakei sind höher als vor der Pandemie

Die Löhne in der Slowakei sind höher als vor der Corona-Pandemie, gehören aber immer noch zu den niedrigsten in Europa. Dies ergeht aus einer Analyse des Unternehmens XTB, die von dessen Finanzmarktanalysten Marek Nemky vorgestellt wurde.

Wie er sagte, stagnierte das Lohnniveau im Vergleich zu 2019 nicht. Trotz der hohen Inflation habe man einen leichten Anstieg der Kaufkraft verzeichnet. Damit sei die Slowakei eines der positiveren Beispiele für Länder, in denen die Reallöhne trotz des höheren Preiswachstums zulegen konnten.

Laut der Analyse hat die Slowakei einen der niedrigsten Durchschnittslöhne in der EU, seien es die Nettolöhne für Einzelpersonen oder für Familien mit Kindern. Am schlechtesten geht es den kinderlosen Einwohnern des Landes, die unter Berücksichtigung der Kaufkraftparität im Durchschnitt mindestens 1.230 Euro pro Monat verdienten, während der EU-Durchschnitt bei 2.294 Euro liegt. Der Analyst hob hervor, dass Familien mit Kindern dank der Steuerboni bisher besser dastanden. Laut Eurostat-Daten verfügte eine Familie mit einem Alleinverdiener und zwei Kindern in der Slowakei über ein kaufkraftbereinigtes Einkommen von 1.776 Euro. Der EU-Durchschnitt beträgt mit 2.761 Euro fast 1.000 Euro mehr.
Nach den Daten zu den Lohnkosten erreichte die Slowakei seit der Zeit vor der Corona-Pandemie einen Zuwachs um sieben Prozent. Dem Analysten zufolge ist dies ein besseres Ergebnis als der Durchschnitt der EU und der Eurozone, wo die Reallohnkosten um ein Prozent gesunken sind. „Es gibt hierbei aber auch einen Effekt höherer Arbeitskosten, da die Arbeitgeberbeiträge zur Krankenkasse im Vorjahr um ein Prozent gestiegen sind, so dass die Nettolöhne möglicherweise nicht so schnell gewachsen sind“, sagte Marek Nemky: „Was unsere Nettolöhne erheblich beeinflusst, ist die Steuerbelastung, die deutlich höher ist als beispielsweise in den anderen Visegrád-Ländern. Bei uns nimmt der Staat etwas mehr von unseren Superbruttolöhnen ein als in anderen Ländern. Das ist ein weiterer Faktor, der eine große Rolle bei unseren Nettolöhnen spielt. Außerdem hatten wir hier eine etwas höhere Inflation als in anderen EU-Staaten, was uns wiederum einen höheren Anteil der Reallöhne genommen hat.“

Die Arbeitslosigkeit im Land ist niedrig, wobei die Slowakei mit 5,3 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Dies trägt zu einer besseren Verhandlungsposition der Arbeitnehmer bei Lohnverhandlungen bei. Andererseits wird ein stärkeres Lohnwachstum durch die Arbeitsproduktivität, die Abhängigkeit von der stagnierenden deutschen Wirtschaft sowie durch die Konsolidierung der Regierung und die Transaktionssteuer gebremst.

Quelle: TASR

Marika Antašová, Foto: SITA

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