Der Staat hat den letzten Vertrag über den Kauf von Grundstücken bei der südslowakischen Stadt Šurany unterzeichnet, auf denen eine moderne Batteriefabrik gebaut werden soll. Nach dem Treffen mit dem chinesischen Investor bestätigte dies Ministerpräsident Robert Fico (Smer-SD). Das Unternehmen soll den Standort Ende April übernehmen. Bevor mit dem Bau der Fabrik begonnen werden kann, muss noch geprüft werden, ob sie eine Gefahr für die Umwelt darstellt. Auf der Fläche, auf der die Firma Gotion InoBat Batteries (ein Joint Venture des slowakischen Unternehmens InoBat und des chinesischen Gotion High-Tech) die Gigafabrik bauen will, haben der Staat und die betroffenen Gemeinden Grundstücke von Hunderten Besitzern aufgekauft. Laut Fico sei die Vorbereitungsphase für den Bau im Finale. Nach der Übergabe des Geländes und der Verlegung von Gasanlagen soll noch eine archäologische Untersuchung folgen. Die Regierung will das Projekt nächste Woche zur strategischen Investition erklären, um verschiedene Vorteile nutzen zu können, die ihr das Gesetz über strategische Investitionen bietet.
Die Regierung betrachtet diese Investition im Wert von 1,2 Milliarden Euro als sehr vorteilhaft und wird sie mit Investitionsanreizen von über 200 Millionen Euro unterstützen. Einige Einwohner lehnen den Bau der Gigafabrik jedoch strikt ab, weil sie den starken LKW-Verkehr, eine Verschmutzung der Umgebung oder ausländische Arbeitnehmer fürchten. Die Petition gegen den Bau haben schon über 17.000 Menschen unterzeichnet. Sie argumentieren, dass die Fabrik nur einige hundert Meter von bewohntem Gebiet stehen soll und eine große Menge an Ackerland von höchster Qualität beansprucht. Laut der Regierung ist die Investition aber von existenzieller Bedeutung für die heimische Autoindustrie, die künftig auf Elektroautos umsteigen muss. Die Gigafabrik in Šurany wird der erste und bisher einzige große Batterieproduzent in der Slowakei sein. Ende April soll eine Art Eröffnung der Baustelle stattfinden, bei welcher der Investor ausführlich über das Projekt informieren soll. Der Vorstandsvorsitzende von InoBat Marián Boček: „Ich verstehe, dass die Investition für die Menschen in Šurany eine große Veränderung darstellt. Wir haben jedoch Maßnahmen ergriffen, um die Öffentlichkeit so gut wie möglich zu informieren. Wir haben das Verfahren der sogenannten kleinen UVP, also der Umweltverträglichkeitsprüfung der Investition, abgeschlossen. Jetzt leiten wir das Verfahren der großen UVP ein, bei der alle Fragen zu den Umweltaspekten des Baus geklärt werden.“
Die Fabrik soll auf einer Fläche von 65 Hektar errichtet werden. Man rechnet mit einer jährlichen Produktionskapazität von 20 Gigawattstunden, die Batterien für etwa 200 000 Fahrzeuge liefern soll. Es sollen 1.300 Arbeitsplätze entstehen, weitere werden indirekt bei den Zulieferern dazukommen. Laut dem Investor sollen etwa 95 Prozent der Mitarbeiter Menschen aus der Region sein.
Quelle: TASR, STVR