Die Geschichte und Bedeutung der Archive in der Slowakei werden in der neuen Ausstellung mit dem Titel „Archive - die Grundlage der Identität des Staates“ vorgestellt. Am Mittwoch (12.2.) wurde sie im Ausstellungsraum auf der Westterrasse der Burg Bratislava offiziell eröffnet. Sie spiegelt 70 Jahre organisierte Archive in der Slowakei und 50 Jahre seit der Verabschiedung des ersten slowakischen Archivgesetzes wider. Die Besucher erfahren in mehreren thematischen Sektionen mehr über die Entwicklung des Archivwesens in der Slowakei. Auf den Tafeln werden sie mit der Geschichte der Entstehung der Archive, der Archivgesetzgebung und den wichtigsten Persönlichkeiten, die zur Entwicklung der Archive beigetragen haben, vertraut gemacht.
Wie die Grafikdesignerin und Organisatorin des Ausstellungsprojekts Nora Nosterská informierte, bringt die Ausstellung die berufliche Tätigkeit der Archivare von der Entgegennahme eines Dokuments bis zu seiner Nutzung durch Historiker oder Bürger näher. Die Interessenten können sich hier auch Restaurierungstechniken ansehen, mit denen wertvolle Archivdokumente gerettet wurden.
Zu bewundern sind in der Ausstellung auch einzigartige historische Einrichtungsgegenstände und seltene Archivdokumente. Laut der Hauptkoordinatorin der Ausstellung Mária Grófová wird hier auch die Rekonstruktion eines historischen Archivbüros oder Depots präsentiert, was einen authentischen Einblick in die Entwicklung dieses Berufs bietet. Zu den ausgestellten Exponaten gehören auch erhaltene Schuldokumente. Darunter befinden sich zum Beispiel ein Klassenbuch oder ein Stundenplan vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
In einem Sitzungsprotokoll des Lehrerkollegiums vom Ján-Hollý-Gymnasium im westslowakischen Trnava aus dem Schuljahr 1924/25 finden die Besucher auch eine interessante Notiz über den berühmten slowakischen Komponisten Gejza Dusík, der seine Schulunterlagen gefälscht hatte. Andere Raritäten sind beispielsweise eine Aufzeichnung zur ersten Sprengung mit Schießpulver aus dem Bergbauarchiv in der mittelslowakischen Stadt Banská Štiavnica oder ein Notenblatt mit einer eigens für Adela Ostrolúcka, die Freundin des Verfassers der slowakischen Schriftsprache Ľudovít Štúr, kreierten Komposition. Bemerkenswert ist auch ein Exemplar einer im russischen Alphabet verfassten Pionierchronik.
Die Ausstellung wurde von der Abteilung für Archive und Registraturen des slowakischen Innenministeriums in Zusammenarbeit mit den Staatsarchiven vorbereitet. Sie ist bis zum 18. März für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt ist frei.
Quelle: TASR