In der Slowakei gilt seit Jahresbeginn ein Handy-Verbot an Grundschulen. Bis zur dritten Klasse ist die Nutzung von Mobiltelefonen komplett verboten, ältere Schulkinder dürfen ihre Telefone nur benutzen, wenn sie diese für den Unterricht benötigen. Die Schulen gehen mit dem Verbot unterschiedlich um. Wir haben herausgefunden, welche Regulierungsmethoden Schulen anwenden.
Während die Kinder an einer Grundschule in Banská Bystrica ihre Mobiltelefone vor Unterrichtsbeginn in einem Schließfach aufbewahren müssen, kommen sie anderswo bereits ganz ohne ihre digitalen Alltagsbegleiter zur Schule. Die Direktorin der Grundschule Dechtice, Svetlana Zacharová, über den Prozess der Telefonregulierung: „Die Schüler bringen keine Mobiltelefone mit in die Schule, es sei denn, die Nutzung des Mobiltelefons ist während einer bestimmten Unterrichtsstunde angebracht. Dann bringen sie an diesem Tag ihre Mobiltelefone mit in die Schule.“
Die meisten Kinder haben sich bereits an das Handyverbot gewöhnt. Manche loben es sogar, weil es ihnen hilft, sich besser auf den Unterricht zu konzentrieren und in den Pausen mehr mit ihren Mitschülern zu kommunizieren.
Bei der Umsetzung des Verbots müssen die Schulen auch die Kommunikation zwischen Schülern und Eltern berücksichtigen. Wenn Schüler ihre Eltern anrufen müssen, müssen die Klassenlehrer für sie da sein.
Laut der Kinderpsychologin Zuzana Benková können derartige Regelungen im Erziehungsprozess einen großen Nutzen bringen. Beispielsweise könnten sich Kinder ohne Handy nachweislich besser konzentrieren. Und übermäßiger Gebrauch des Mobiltelefons wirke sich oft negativ auf die Psyche aus: „Ob es um die geistige Entwicklung geht oder um das emotionale Erleben - sogar Ärzte warnen vor den gesundheitlichen Risiken einer übermäßigen Handynutzung. Allgemein gilt: Je später wir das Handy in die Hände eines Kindes geben, desto besser."
Die Kinderpsychologin ergänzt zudem, dass Eltern auch zu Hause die Handynutzung in gewissem Umfang regulieren sollten.
Quelle: STVR