Wissenschaftler von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften entdeckten in Zusammenarbeit mit Ärzten ein Molekül, das auch eine Hoffnung für Menschen mit Langzeit-COVID bietet. Vernarbtes Lungengewebe könnte dank dieser Entdeckung viel früher enthüllt werden, was den Patienten Aussicht auf eine wirksamere Behandlung gibt. Eine fibrotische Lungenerkrankung lässt sich im Anfangsstadium nur schwer diagnostizieren und in späteren Stadien ist es meist zu spät für eine wirksame Therapie. Vladimír Leksa vom Institut für Molekularbiologie sagt: „Deshalb ist es wichtig, spezielle und zuverlässige sogenannte Marker zu finden. Das sind im Grunde Indikatoren, die uns sagen können, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um diese Fibrose handelt. Wir haben diesen Marker, also dieses Molekül jetzt in der Flüssigkeit in der Lunge gefunden.“
Fibrotisches Lungengewebe ist vernarbt und der Patient hat dadurch Atemprobleme. Auch Menschen mit Langzeit-COVID sind häufig von dieser Komplikation betroffen. Der Chef der Klinik für Pneumologie des Universitätskrankenhauses Bratislava Štefan Laššán warnt allerdings vor verfrühter Begeisterung: „Das ist aus unserer Sicht ein sehr guter Schritt. Aber aus der Sicht der Diagnostik und der Patientenprognose ist es sehr wichtig, weitere solche, einfach gesagt, chemische Stoffe zu haben.“
Die Enthüllung des Moleküls, dank welchem vernarbtes Lungengewebe früher erkannt werden kann, ging aus einer Zusammenarbeit der Slowakischen Akademie der Wissenschaften mit Ärzten vom Nationalen Institut für Tuberkulose, Lungenerkrankungen und Thoraxchirurgie in Vyšné Hágy hervor, die Proben von betroffenem Lungengewebe geliefert und bei den Auswertungen geholfen hatten. Nun arbeiten die Wissenschaftler anhand ihrer Ergebnisse an der Entwicklung potenzieller Medikamente. Wie die Biochemikerin Tetiana Moskalets erklärte, werden dabei verschiedene pflanzliche Stoffe verwendet, die eine Ausweitung der Lungenfibrose verhindern könnten. Die Entwicklung eines funktionierenden Arzneimittels kann dabei noch Jahre dauern.
Quelle: STVR