Weitere über einhundert Mitarbeiter der Nationalgalerie reichen Kündigung ein

Weitere über einhundert Mitarbeiter der Nationalgalerie reichen Kündigung ein

Weitere über einhundert Mitarbeiter der Slowakischen Nationalgalerie (SNG) werden ihre Kündigung einreichen. Dies sei eine Reaktion auf die Schritte des einstweilig eingesetzten Generaldirektors der Nationalgalerie Jaroslav Niňaj, seiner Vorgänger und der Untätigkeit des Kulturministeriums. Darüber hatten am Montag (27.1.) die Initiatorinnen eines Massenaufrufs zur Rettung dieser Institution auf einer Pressekonferenz informiert. Wie eine von ihnen, Klára Hudáková, erklärte, hatten sich in den vergangenen fast sechs Monaten im Amt des Galeriedirektors drei Menschen abgewechselt, wobei weder ihre Kompetenzen noch ihre Interessen oder ihre Erfahrungen der Position eines gesetzlichen Vertreters einer solchen kulturellen Einrichtung entsprechen würden. Wie sie weiter sagte, seien ihnen weder die Vorschriften noch die Regeln und Gesetze vertraut, die den praktischen Lauf der Galerie, die Finanzierung, die arbeitsrechtlichen Verhältnisse und auch die Präsentation im In- und Ausland beeinflussen: „Ausländische Museen haben bereits Angst, uns ihre Werke auszuleihen, ein weiteres Problem ist auch, dass langjährige Partner, die uns bisher finanziell unterstützt haben, von dieser Unterstützung zurückgetreten sind.“

Als problematisch bezeichnete sie zudem die Kommunikation des aktuellen Direktors mit den Mitarbeitern sowie die grundlose Verzögerung von Verwaltungsprozessen und Projekten. Deshalb seien die aktuellen Kündigungen nicht nur als Äußerung ihrer bürgerlichen Haltung zu betrachten, sondern auch als klarer Hinweis darauf, dass der Kollaps der Galerie bereits begonnen hat und sich die Mitarbeiter weigern, daran teilzuhaben. Man sei nicht mehr gewillt, in einer Umgebung zu arbeiten, in der gegen Gesetze verstoßen wird, die Grundsätze bei der Leitung einer öffentlichen Einrichtung ignoriert werden, man zweifelhaft mit öffentlichen Mitteln umgeht und erfahrene Fachleute Opfer von willkürlichen Entscheidungen werden. Wie eine weitere Initiatorin, Zuzana Dzurdzíková, erklärt, würden ab April die digitalen Dienstleistungen und die Buchhandlung der Galerie ihren Betrieb einstellen. Gefährdet sei auch der Betrieb der Bibliothek und die Bildungs- und Begleitprogramme sowie der Besucherservice.

Das slowakische Kulturministerium reagierte auf diese Informationen mittels seiner Sprecherin Petra Bačinská, die erklärt hatte, dass kein Kollaps in der Slowakischen Nationalgalerie drohe. Man respektiere im Ministerium die Haltung der Mitarbeiter, fordere sie aber gleichzeitig auf, ihre Entscheidung zur Kündigung noch zu überdenken.

Quelle: TASR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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