Wolfsjagd unter Kritik

Wolfsjagd unter Kritik

Der Abschuss von Wölfen kann illegal sein, denkt die stellvertretende Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Landwirtschaft und Umwelt Tamara Stohlová von der Oppositionspartei Progresívne Slovensko. Es bestehe der Verdacht, dass Wölfe auch in Schutzgebieten gejagt werden. So reagiert sie auf einen Erlass des Umweltministeriums, der seit Jahresbeginn den Abschuss dieser Raubtiere erlaubt. Demnach dürfen 74 Wölfe getötet werden, allerdings nur bis zum 15. Januar. Die Dokumente des Umwelt- und des Landwirtschaftsministeriums legen fest, wo der Abschuss verboten ist. Diese Regelungen seien verwirrend, sagt Tamara Stohlová: „Wir sprechen hier nicht von gezielten Eingriffen. Es geht hier um nichts anderes als um eine sinnlose Flächenjagd, einen Flächenabschuss, der es ermöglicht, einen Wolf zu schießen, ohne Rücksicht darauf, ob er in dem konkreten Gebiet Schaden angerichtet hat oder ob er überhaupt Gelegenheit hatte, Schaden anzurichten.“

Die vom Umweltministerium veröffentlichte Karte, die die Jäger informieren soll, wo der Abschuss erlaubt ist, wird von der Oppositionspartei Progresívne Slovensko als ungenau bezeichnet.

Das Umweltministerium spricht von Hysterie und weist zurück, dass die Informationen verwirrend seien. Das Ressort teilte mit: „Der Erlass legt die Gebiete fest, in denen Wölfe gejagt werden dürfen. Die Gebiete von europäischer Bedeutung und de facto auch Nationalparks sind von der Quotenjagd auf Wölfe ausgenommen. Ähnliche Regeln für die Wolfsjagd gab es hierzulande bereits in der Vergangenheit. Außerdem gibt es derzeit mehr Gebiete, in denen die Wolfsjagd verboten ist als vor dem Jahr 2021.“

Nach Angaben der Waldschutzgruppe Vlk (Wolf) sei es bisher nur in solchen Gebieten zu Abschüssen gekommen, in denen keine Nutztierschäden verzeichnet wurden. Der Chef der Waldschutzgruppe Juraj Lukáč sagte: „Wir haben Kenntnis von sieben geschossenen Wölfen sowie von den genauen Orten, an denen sie geschossen wurden. Sie liegen fast immer sehr nahe an der Grenze eines Nationalparks oder von Gebieten, in denen Wolf nicht gejagt werden darf. Das heißt: Es besteht der Verdacht, dass er auf einem verbotenen Gebiet gejagt und herausgeschleppt wurde. Bei jedem Abschuss bestehen große Zweifel daran, ob das geltende Gesetz eingehalten wurde oder nicht.“

Die Slowakische Jagdkammer bestreitet, dass dies geschehen könnte. Wie sie erklärt, ist der Jäger bei der Jagd eindeutig registriert. Das Umweltministerium teilte mit: „Jeder Jäger meldet sich in einem bestimmten Revier an. Der Besuch wird also in das Besuchsbuch des Jagdreviers eingetragen. Daher ist es nicht möglich, dass ein Jäger gegen die Richtlinien verstößt oder einen Wolf in ein anderes Gebiet verlegt.“

Quelle: STVR

Karolína Janičíková, Marika Antašová, Foto: TASR

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