Slowakische Forscher widmen sich Umweltproblemen und neuen Medikamenten

Slowakische Forscher widmen sich Umweltproblemen und neuen Medikamenten

Die Slowakische Akademie der Wissenschaften (SAV) befasst sich intensiv mit der Lösung von Umweltproblemen, der Entwicklung innovativer Arzneimittel oder auch der Erforschung historischer Zusammenhänge. Der Vorsitzende der Akademie Pavol Šajgalík hat in einem Interview besonders wichtige Projekte der Akademie hervorgehoben: „Am Institut für Geotechnik in Košice wurde eine Technologie zur Aufbereitung von kontaminiertem Wasser entwickelt. Für dieses Projekt wurden auch drei Millionen Euro aus dem Aufbau- und Resilienzplan bereitgestellt. Das Institut schloss Verträge für die Aufbereitung von Wasser von der Deponie in Bratislava-Vrakuňa und für die Bewältigung der Verschmutzung des Bachs Slaná ab. Das Konzept ist unsäglich aussichtsreich, da es Wasser direkt vor Ort reinigen kann, ohne es umpumpen zu müssen.“

Šajgalík hob auch ein Projekt vom Institut für Molekularbiologie hervor, wo man ein neues Enzym entwickelt hatte, das eine alternative Behandlung von Streptokokken-Infektionen ermöglicht: „Dieses Enzym greift nur konkrete Streptokokken an und alles andere bleibt unberührt. Das Wunderbare daran ist, dass es ein Medikament sein könnte, das man auch Schwangeren, Kleinkindern und Risikogruppen verabreichen könnte, die man nicht mit Antibiotika behandeln kann.“

Wie er betonte, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für diese Entdeckung bereits ein europäisches Patent. Im Rahmen der Gesellschaftswissenschaften würdigte der Chef der Slowakischen Akademie der Wissenschaften die Veröffentlichung des slowakischen Historikers Ján Steinhübel mit dem Titel „Großmähren und die slawische Welt“. Darin werde die oftmals verzerrte und missbrauchte Geschichtsdarstellung auf kultivierte Weise in die richtigen Zusammenhänge gebracht.

Als Problem für die weitere Arbeit der Akademie bezeichnete Šajgalík die Tatsache, dass es der Slowakei an einheitlichen Prioritäten sowie einer koordinierten Politik des Staates für den Bereich Wissenschaft und Forschung fehle. Deshalb sei auch der Erfolg der Slowakei bei großen europäischen Förderprojekten rückläufig. Es müsse klar definiert werden, welchen Themen sich die slowakische Wissenschaft vordergründig widmen will, um Partner dafür in der Europäischen Union finden zu können. Zudem würde der Akademiechef die Entstehung einer neuen Förderagentur beim Wirtschaftsministerium begrüßen, die als Plattform für Treffen zwischen privatem und akademischem Sektor dienen würde. So könnten Projekte im Auftrag der Privatwirtschaft unter Beteiligung der akademischen Gemeinde entstehen. Das sei entscheidend für eine Steigerung des Innovationspotenzials der Slowakei, wo das Land momentan noch Nachholbedarf hat.

Quelle: TASR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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