Nach mehr als einer zweijährigen Rekonstruktion hat sich der Öffentlichkeit die legendäre Wiener Straßenbahn GANZ Eg. 6 vorgestellt. Die historische Straßenbahn ist dieses Wochenende auf dem Štefánik-Kai zu bewundern, danach wird sie in das Verkehrsmuseum übersiedeln. Die Rekonstruktion erfolgte zum 100. Jubiläum der Eröffnung ihres Betriebes.
Die lokale elektrische Straßenbahn Bratislava – Wien war in den Jahren 1914 bis 1945 im Betrieb. Nach der Einstellung der lokalen Bahn gerieten zwei speziell für den Bratislavaer Teil angefertigte Wagen, GANZ Eg 5 und 6, nach Österreich. Der ursprüngliche Besitzer bot den Wagen GANZ Eg zum Verkauf an. Vor drei Jahren gelang es, diesen Wagen in die Slowakei zurückzuholen.
Die Pressburger Bahn, auch Lokalbahn Wien–Pressburg (LWP), Wien-Preßburger Bahn oder slowakisch Viedenská električka genannt, war eine direkte Eisenbahnverbindung zwischen Wien und Pressburg. Die knapp 70 Kilometer lange elektrische Lokalbahn wurde am 5. Februar 1914 dem fahrplanmäßigen Verkehr übergeben. Die Fahrt dauerte 2 Stunden und 10 Minuten. Im ersten Jahr nutzten rund 3 Millionen Reisende diese Verkehrsverbindung zwischen Wien und Bratislava.
Die Pressburger Bahn führte von Wien südlich der Donau über Schwechat, Hainburg und Wolfsthal sowie über den damaligen Vorort und heutigen Stadtteil Petržalka/ Pozsonyligetfalu/Engerau in die Pressburger Innenstadt. Von der Strecke entfielen rund 12 Kilometer auf die Stadtstrecke in Wien und rund 7 Kilometer auf die Strecke in Pressburg, beide im Straßenbahnbetrieb geführt, wobei in Pressburg die Gleise der Straßenbahn mitbenutzt wurden. Die 49,6 Kilometer zwischen den Bahnhöfen Groß-Schwechat (heute: Schwechat) und Kittsee (ungarisch Köpcsény; slowakisch Kopčany, zugleich der Name des angrenzenden Teils von Pressburg) war als Überlandstrecke ausgeführt, wobei teilweise bereits vorhandene Gleise der k. u. k. Staatsbahnen mitbenützt wurden.
Wegen der Kampfhandlungen des 2. Weltkrieges wurde der Betrieb der Lokalbahn Wien –Pressburg am 3. April 1945 eingestellt.