Entlassungswelle im Nationalpark Slowakischer Karst

Entlassungswelle im Nationalpark Slowakischer Karst

Im Nationalpark Slowakischer Karst ist es zu weiteren Entlassungen gekommen. Drei Mitarbeiter erhielten ein unangenehmes Weihnachtsgeschenk. Der verübergehende Leiter des Nationalparks hat in den letzten vier Monaten insgesamt zehn Stellen in der Organisationsstruktur gestrichen.

Im Mai dieses Jahres hat Umweltminister Tomáš Taraba (nominiert von SNS) den damaligen Direktor der Nationalparkverwaltung Milan Olekšák abberufen und Martin Golian mit dessen vorübergehenden Leitung beauftragt. Wie es damals seitens des Umweltministeriums hieß, plane man ein ordentliches Auswahlverfahren für den Posten des Direktors der Nationalparkverwaltung auszuschreiben. Bisher ist dies allerdings nicht geschehen.

Die stellvertretende Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für Landwirtschaft und Umwelt von der oppositionellen PS, Tamara Stohlová, sah in Olekšáks Entlassung einen Akt der Abrechnung von Minister Taraba. Olekšák habe sich für seine Mitarbeiter eingesetzt und ihre sinnlose Entlassung abgelehnt, so Stohlová. Somit sei er Minister Taraba lästig geworden, worauf dieser beschlossen habe, Olekšák loszuwerden.

Der Slowakische Karst ist das größte Karstgebiet nicht nur in der Slowakei, sondern auch in Mitteleuropa. Er wurde im Jahr 2002 zum Nationalpark erklärt. Seine Zonierung wurde Ende letzten Jahres genehmigt. Daher sah die Organisationsstruktur 30 Mitarbeiter vor. Im Zuge der Konsolidierung wurde die Zahl der Mitarbeiter jedoch erheblich verringert.

Auf die jüngsten Entlassungen reagierte auch der ehemalige Verwaltungsdirektor des Nationalparks Slowakischer Karst, Milan Olekšák: „Der Direktor Martin Golian hat im September sieben Stellen gestrichen. Jetzt hat er im Rahmen der Konsolidierung drei weitere Stellen gestrichen. Sie haben viele Jahre lang zum Wohle des Naturschutzes und des öffentlichen Interesses gearbeitet. Das ist keine Konsolidierung mehr. Es ist ein direkter Abbau von Fachkräften im Nationalpark, wo qualifizierte Mitarbeiter das Herzstück der Arbeit sind.“

Viele Experten zeigen sich nun besorgt, ob der Nationalpark mit der dezimierten Zahl der Mitarbeiter die geplanten Aufgaben erfüllen kann. Auch der Rat des Nationalparks hat auf die aktuelle Situation reagiert. Drei Mitglieder sowie dessen Vorsitzender Miroslav Fulin traten zurück.

„Die derzeitige Situation überschreitet bereits die Grenze. Mit dem Verlust dieser Leute im Vorstand geht auch die Unterstützung für den Naturschutz verloren. Mitarbeiter, die eigentlich für die Geschäftsführung zuständig sein sollten, wurden entlassen. Diejenigen, die geblieben sind, wurden mit Füßen getreten, weil sie nicht in der Lage sind, irgendwelche Aufgaben zu erfüllen.“ So Miroslav Fulin, der ehemalige Vorsitzender des Rats des Nationalparks Slowakischer Karst. Dessen aktueller Direktor, Martin Golian, erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, die Entlassungen seien auf Grundlage der genehmigten Konsolidierung der öffentlichen Finanzen für die Jahre 2025-2027 vorgenommen worden.

Laut Golian sind für das nächste Jahr Projekte geplant, die mit der gegebenen Anzahl von Mitarbeitern auskommen können.

Quelle: RTVS, aktuality.sk

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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