Die meisten Slowaken sind mit ihrem Leben zufrieden

Die meisten Slowaken sind mit ihrem Leben zufrieden

Insgesamt 85 Prozent der slowakischen Bevölkerung sind mit dem Leben, das sie führen, zufrieden. Die Mehrheit der Einwohner (62 Prozent) ist allerdings unzufrieden mit dem Stand der Demokratie im Land. Bei den Problemen, die die Einwohner der Slowakei am meisten belasten, räsonieren vor allem die wachsenden Preise und die Lebenshaltungskosten. Auch den Krieg in der Ukraine betrachten sie als grundlegendes Problem. Das ergeht aus den aktuellen Ergebnissen des Nationalen Berichts Eurobarometer, die am Montag (2.12.) von der Vertretung der Europäischen Kommission in der Slowakei veröffentlicht wurden. In der Slowakei fand die Herbsterhebung Eurobarometer vom 10. bis 28. Oktober statt. Dabei wurden ähnlich wie in weiteren EU-Mitgliedsstaaten die Ansichten der Bevölkerung zu aktuellen Problemen des Landes und der EU erkundet, aber auch das Vertrauen in nationale und europäische Institutionen, das Vertrauen in die Medien sowie auch die Verbundenheit der Bürger mit ihrem Land und der EU.

Die Soziologin Oľga Gyárfášová wies bei der Präsentation der Umfrageergebnisse darauf hin, dass die Bedenken aufgrund der Inflation und der wachsenden Preise, die 47 Prozent der slowakischen Umfrageteilnehmer geäußert hatten, weit über dem europaweiten Durchschnitt (33 Prozent) liegen. Einer der Gründe dafür seien die angekündigten Sparmaßnahmen und ihre Auswirkungen auf den Alltag:

„Auch wenn die Leute ihre Folgen noch nicht direkt verspüren, so antizipieren sie diese doch schon in irgendeiner Weise in ihrem Bewusstsein.“

Neben den wachsenden Preisen und den steigenden wirtschaftlichen Kosten nennen die Slowaken die wirtschaftliche Situation, die Staatsverschuldung und die Gesundheit als problematisch. Unter den Problemen der EU nimmt die Slowakei am meisten den Krieg in der Ukraine wahr, den 49 Prozent der Befragten als grundlegendes Problem bezeichnen.

Der Europäischen Union vertrauen dabei 53 Prozent der slowakischen Einwohner, 40 Prozent äußerten ihr gegenüber Misstrauen. Der Soziologe Martin Slosiarik verwies darauf, dass man bei der aktuellen Umfrage im Vergleich zu den Meinungen von Dezember 2022 einen deutlichen Anstieg bei der EU-Akzeptanz verzeichnet hatte. Wie er erklärte, sind 13 Prozent der Slowaken der Ansicht, dass sich an der EU nichts ändern sollte, 55 Prozent finden, dass die EU Reformen braucht, die Slowakei allerdings Mitglied bleiben sollte. Für einen Austritt der Slowakei aus der EU, falls sich dort nichts ändern sollte, sind 19 Prozent der Umfrageteilnehmer und nur neun Prozent sind überzeugt, dass es an der Zeit ist, aus der Union auszutreten.

Insgesamt zeigten sich die Slowaken am unzufriedensten, was den Zustand der Demokratie im Land angeht. Ihre Unzufriedenheit ist mit 62 Prozent um neun Prozent höher als noch im Frühjahr dieses Jahres. Eine höhere Unzufriedenheit mit der Demokratie im Lande verzeichnete das Eurobarometer nur in Zypern (67 Prozent) und in Griechenland (71 Prozent). Eine positive Entwicklung zeigt die Herbstumfrage Eurobarometer bei der Wahrnehmung der Medien. Fast drei Viertel aller Slowaken (72 Prozent) sind der Ansicht, dass die Medien vertrauenswürdige Informationen liefern. Das sind um 18 Prozent mehr als im Frühjahr dieses Jahres. Insgesamt neun von zehn Einwohnern der Slowakei fühlen sich insgesamt mit der Slowakei sowie auch mit der Stadt oder der Gemeinde, in der sie leben, verbunden. Eine Verbundenheit mit der Europäischen Union deklarierten zwei Drittel der Slowaken.

Quelle: TASR

Kerstin Plaschke-Jakubik, Foto: TASR

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