Am Mittwochmorgen war der Wasserspiegel der Donau in Bratislava wenige Zentimeter unter der 10 m-Marke. Die dritte Hochwasserstufe erreichte der Fluss bereits am Dienstag, sie gilt weiterhin, auch in Devin. Das Slowakische Hydrometeorologische Institut erwartet den höchsten Wasserspiegel am frühen Abend am Donnerstag. Dann soll die Donau eine Tiefe von bis zu 10,20 m aufweisen.
In Devin, wo die March in die Donau fließt, ist die Lage kritisch. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und der Stadtteil ist von Bratislava abgeschnitten. Die Bürgermeisterin Ľubica Kolková geht davon aus, dass diese Situation zwei Tage lang anhält. Die meisten Bewohner in den gefährdeten Gegenden verließen Kolková zufolge ihre Häuser. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen.
Nach einem Treffen mit dem Krisenstab gab der Oberbürgermeister von Bratislava Milan Ftáčnik bekannt, dass bislang keine Menschenleben bedroht seien. Besitztümer werden versucht mit Sandsäcken zu schützen. In Bratislava wurden die mobilen Hochwasserschutzwände aufgestellt. Ftáčnik meinte: „Wir rechnen damit, dass der höchste Wasserspiegel etwa einen halben Meter unter der Oberkante der Schutzwand liegen wird.“
In Bratislava werde nicht davon ausgegangen, dass Menschen evakuiert werden müssen. Sollte es aber dazu kommen, sei die Stadt vorbereitet.
Wie der Sprecher des Slowakischen Wasserwirtschaftsunternehmens Ľubomír Krno verweist, seien die Schutzwände auf den Durchfluss des Wassers von 13 500 Kubikmetern pro Sekunde ausgelegt.
Die slowakischen Streitkräfte stellen knapp 400 Berufssoldaten und technische Ausstattung, wie Hubschrauber und Boote bereit. Verteidigungsminister Martin Glváč erklärte: „Wenn der Krisenstab auf uns zukommt, verlassen die eingeteilten Soldaten innerhalb einer Stunde die Kaserne und sind dort vor Ort, wo sie gebraucht werden.“
Quelle: SITA