Weniger Ukrainer planen Winterurlaub in der Tatra

Weniger Ukrainer planen Winterurlaub in der Tatra

Fast 30 Prozent weniger Ukrainer interessieren sich dieses Jahr für einen Winterurlaub in der Hohen Tatra. Dies hängt nicht nur mit dem kriegerischen Konflikt in ihrer Heimat zusammen, sondern vor allem mit dem Zerfall ihrer Währung.

Ein Urlaub in der Slowakei kostet die Bewohner des östlichen Nachbarlandes dieses Jahr etwa das Doppelte. Während sie letztes Jahr noch einen Euro für zehn Hrywnja erhielten, brauchen sie dieses Jahr schon achtzehn dafür. Der Besitzer eines Reisebüros am slowakischen Bergsee Štrbské Pleso Peter Lupták bringt schon mehrere Jahre Ukrainer in das kleinste Hochgebirge der Welt. Letztes Jahr reservierten einige bereits im August ihren Winterurlaub in der Tatra. Heuer wartet er noch auf den großen Ansturm.

„Letztes Jahr um diese Zeit haben wir 15 bis 25 Zimmer täglich verkauft. Dieses Jahr sind es gerade einmal 10 bis 15. Wir schätzen den Rückgang auf 20 bis 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“

Der Fremdenverkehrsverband vor Ort hat noch schlechtere Zahlen, was das Interesse der Ukrainer an der Tatra betrifft. Die Geschäftsführerin der Tourismusorganisation Hohe Tatra Lenka Maťašovská:

„Vorläufig zeigen die Umfragen, dass es 30 bis 40 Prozent weniger sind.“

Auch das Außenministerium bestätigt den Trend. Das Generalkonsulat in Uschhorod verzeichnete von Januar bis September ein Drittel weniger Visaanträge als im selben Zeitraum des Vorjahres. In Kiew sind es sogar halb so viele. Lenka Maťašovská:

„Da die Situation so ist, beginnen wir uns auf anderen Märkten umzusehen.“

In der Tatra geht man dennoch davon aus, dass sich die Situation zum Guten wendet und viele in den kommenden Wochen noch Zimmer reservieren. Jozef Bendžala vom Verband der Hotels und Restaurants der Hohen Tatra:

„Man darf das nicht so drastisch sehen. Die Gäste kommen so und so. Vielleicht kommen etwas weniger oder sie entscheiden sich im letzten Moment, aber wir erwarten keinen großen Rückgang bei der Besucherzahl.“

Dennoch beginnt man in der Tatra, sich nach neuen Zielgruppen umzusehen. Vor allem die Baltischen Länder und Großbritannien scheinen ein vielversprechender Markt zu sein. Denn von Poprad aus gibt es neue Flugverbindungen nach Riga und London.

Quelle: RTVS

Katrin Litschko

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