An slowakischen Schulen mangelt es an psychologischer Betreuung

An slowakischen Schulen mangelt es an psychologischer Betreuung

Die Besetzung der Stellen von Schulpsychologen stellt in der Slowakei eine große Herausforderung dar. Vielen Einrichtungen fehlt schlicht das Geld für diese Mitarbeiter. Experten weisen jedoch darauf hin, dass dringend mehr psychologische Betreuung an den Schulen benötigt wird. Die psychische Gesundheit der Schüler verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. Denn die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, aber auch andere äußere Einflüsse stellen für junge Menschen große Belastungen dar.
Im vergangenen Schuljahr waren 681 Psychologen in den slowakischen Grundschulen, weiterführenden Schulen und Kindergärten beschäftigt. Allein in diesem Jahr wurden hierzulande jedoch mehr als 70.000 Schulanfänger registriert. Auch in Anbetracht dessen sei die Zahl der Schulpsychologen sicherlich sehr gering, sagt Präsidentin des Vereins für Schulpsychologie, Lucia Košťálová.

Die Aufgaben von Schulpsychologen sind gesetzlich festgelegt. Da sie nah an den Schülern sind, sind sie auch in der Lage, Probleme rechtzeitig zu erkennen. Bei Kindern werden allerdings noch keine Diagnosen gestellt. Die Schulpsychologin der Grundschule Ostredková in Bratislava, Daniela Adamčíková: „Wir sehen oft die Folgen dessen, was in der Post-Covid-Ära zu Hause passiert – Depressionen, Angstzustände und die daraus resultierenden Essstörungen, möglicherweise auch Selbstverletzung.“

Schulpsychologen greifen bei akuten Problemen auch präventiv ein. Neben den Kindern stehen sie auch mit Lehrern und Eltern im Austausch. Allerdings ist allein der Beruf ist für viele nicht attraktiv. Ein Hauptgrund dafür liegt im niedrigen Durchschnittsgehalt von 1.250 Euro brutto. In Privatpraxen hingegen verlangen Psychologen 50 bis 60 Euro pro Stunde. Zudem verfügt nicht jede Schule über ausreichend Mittel, um eine Schulpsychologin anzustellen. Daraus resultiert auch eine hohe Fluktuation in den Positionen. Dem nicht genug, verlangen Schulen von ihren PsychologInnen oft Aufgaben, die nicht in deren Zuständigkeitsbereich fallen.
Vom slowakischen Bildungsministerium heißt es, man habe sich des Problems angenommen und werde in den nächsten Tagen Maßnahmen zur Förderung von Schulpsychologen vorstellen.

Quelle: RTVS

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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