Neue Arbeitsplätze durch Kündigung von Rentnern

Neue Arbeitsplätze durch Kündigung von Rentnern

Wer länger als drei Jahre Altersrente bezieht und gleichzeitig arbeitet, könnte künftig ohne Grund eine Kündigung erhalten. Das schlägt das Arbeitsministerium vor und will so neue Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen. Fachleute weisen diesen Schritt zurück. Sie wollen nur zustimmen, wenn die Rente sich in Zukunft auf mindestens 500 Euro beläuft.

In der Slowakei arbeiten etwa 122 000 Rentner. Der Minister für Arbeit, Soziales und Familie Ján Richter:

„Ein Rentner kann ohne jegliche Einschränkung drei Jahre nach der Erlangung des Rentenalters arbeiten, vorausgesetzt er bezieht in diesem Alter Rente. Das Arbeitsgesetz wird nach dem vorgeschlagenen Paragraphen den Arbeitsgebern ermöglichen, zu beurteilen, inwiefern er weiter mit ihm zusammenarbeiten will oder ob er das Arbeitsverhältnis beenden will.“

Fachleute sind der Ansicht, dass der Staat so einen Teil der Bevölkerung diskriminiert. Der Präsident der Vereinigung der Gewerkschaften der Slowakei (KOZ SR) Jozef Kollár:

„Das Arbeitsministerium stellt zwei Gruppen der Bürger einander gegenüber. Auf der einen Seite sind natürlich die jungen Leute, die Arbeit suchen, aber auf der anderen Seite die Menschen, die vor allem deswegen arbeiten, weil die Renten sehr niedrig sind. Wenn die Minimalrente in der Slowakei auf 500 Euro angehoben wird, stimmen wir einem derartigen Vorschlag zu.“

Der Ressortchef sieht keinerlei Diskriminierung. Denn die betroffenen Rentner hätten schließlich noch eine andere Einkommensquelle: ihre Rente. Sie seien so finanziell abgesichert, meint Minister Ján Richter. Der Vorsitzende der Vereinigung der Rentner der Slowakei hat grundlegend nichts gegen den Vorschlag. Seiner Meinung nach zeigen sich die Rentner so solidarisch gegenüber jungen Arbeitslosen. Ján Lipiansky:

„Sehr wichtig ist, dass dieser Entwurf nicht diejenigen betrifft, die auf Vereinbarung arbeiten. Außerdem ist nicht gleich gesagt, dass der Rentner gekündigt werden muss, sondern dass er gekündigt werden kann.“

Am Montag treffen Fachleute und Vertreter des Ministeriums zusammen und diskutieren den Vorschlag. 

Quelle: RTVS

 

 

Katrin Litschko

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