Landwirte fordern Lösung der „Bären-Frage“

Landwirte fordern Lösung der „Bären-Frage“

Der jüngste Bärenangriff auf einen Bauernhof in der Nähe des mittelslowakischen Ortes Turčianske Teplice löste erneut eine Diskussion zum „Bären-Problem“ aus. Die Landwirte fordern eine Reduzierung der Braunbärenpopulation, sonst erwägen sie Proteste. Sie machen seit Jahren auf die Schäden aufmerksam, die ihnen diese Wildtiere zufügen. Der Angriff auf den Jungbauern brachte das Fass zum Überlaufen. Der Vorsitzende der Slowakischen Landwirtschafts- und Lebensmittelkammer Emil Macho: „Wir haben das Gefühl, als wären wir 150 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, wo die Bauern ihre Kinder mit Heugabeln vor den Bären retten mussten.“

Nach dem Angriff auf den Bauernhof lebt die Familie in täglicher Unsicherheit. Die Tiere müssen jeden Tag versorgt werden. „Wenn wir die Pferde auf die Weide führen, schauen wir uns die ganze Zeit um, ob noch etwas passiert“, sagte Michaela Sedláčková, die Mutter des angegriffenen Bauern. Auf dieser Farm wurden in den letzten Jahren Dutzende Tiere von Raubtieren getötet. Nach dem Angriff auf seinen Sohn will Martin Sedlačko die unerträgliche Situation selbst lösen. „Es ist mir egal, welche Konsequenzen ich tragen werde, aber meine Familie wird nicht mehr von Bären bedroht werden“, betonte Sedlačko.

Das Notfallteam hat den angreifenden Bären vorerst nicht gefunden. Auch Kamerafallen haben ihn nicht erwischt. Nur wenn das richtige Tier gefunden wird, kann es eliminiert werden. Der Leiter des Einsatzteams Marek Veverica:„Ich habe bereits den Abschuss dieses Bären beantragt, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Menschen aus der Umgebung zu gewährleisten.

Probleme mit Bären werden nicht nur in der Slowakei, sondern auch in anderen Ländern gelöst. „Der Bär muss in der Slowakei einfach reguliert werden. Dafür werden wir als Landwirte kämpfen“, meint Emil Macho. Mit der ernsten Lage beschäftigt sich inzwischen auch Landwirtschaftsminister Jozef Bíreš, der das Thema mit Umweltminister Milan Chrenko erörtern will: „Wir wollen Schritte vorschlagen, die eine gewisse Regulierung der Bären in der Slowakei gewährleisten sollten.

Eine deutliche Reduzierung der Bärenpopulation sei aktuell jedoch nicht real. „Das Abschießen oder Jagden im großen Stil sind nach der derzeit geltendem europäischem und nationalem Recht nicht möglich“, erklärte Ressortchef Chrenko. Das Umweltministerium will sich hauptsächlich mit vorbeugenden Maßnahmen befassen und nur Problembären aus der Population entfernen.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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