Zollbeamte aus der Slowakei, Tschechien und Polen haben in Zusammenarbeit eine international tätige Gruppe aufgedeckt, die in mehreren Ländern illegal Tabakwaren herstellte. Bei Razzien in den drei Ländern gelang es den Beamten, Millionen Zigaretten und Dutzende Tonnen Tabak zu beschlagnahmen. Es wird geschätzt, dass sich der Schaden infolge der Steuerhinterziehung auf mehrere Millionen Euro beläuft. Dutzende Personen wurden festgenommen.
In der Slowakei wurde im Bezirk Bardejov in der Ostslowakei eine illegale Zigarettenfabrik ausgehoben. Der Präsident der slowakischen Finanzverwaltung, Jiří Žežulka, sagte: „Auf Grundlage erster operativer Informationen, die wir Dank internationaler Kooperation erhalten hatten, gelang es uns, ein landwirtschaftliches Objekt im Bezirk Bardejov zu identifizieren. Dort fand nach ersten Informationen die illegale Produktion von Zigaretten statt. Durch Ermittlungsarbeit konnten wir diesen Verdacht erhärten und sind dann in das Objekt eingedrungen. Dabei konnten wir sieben Personen festnehmen, davon sechs mit belarussischer und eine mit polnischer Staatsangehörigkeit. Wir konnten auch eine komplette Fertigungslinie für Zigaretten sicherstellen, sowie eine, die sich in der Installationsphase befand.“
Er fügte hinzu, dass man rund 7 Millionen illegal hergestellte Zigaretten sowie fast eine Tonne Tabak konfisziert habe. Laut Žežulka sollten die Zigaretten in Westeuropa verkauft werden. Außerdem wurden Mobiltelefone und eine Videoüberwachungsanlage sichergestellt. Alle festgenommenen Personen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Ihnen wird unter anderem Mithilfe bei der unerlaubten Herstellung von Tabakerzeugnissen vorgeworfen. Dafür drohen ihnen in der Slowakei bis zu acht Jahre Haft. Der mutmaßliche Steuerschaden beläuft sich laut Žežulka auf etwa eine Million Euro.
Žežulka lobte die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Tschechien und Polen mit den Worten: „Ich möchte mich im Namen der slowakischen Finanzbehörde gerne bei den Kollegen aus Polen sowie aus Tschechien für die Zusammenarbeit bedanken. Denn die internationale Steuerkriminalität kennt keine Grenzen, und wenn wir, als Institutionen, die diese Kriminalität bekämpfen sollen, nicht in der Lage sind, operativ zusammenzuarbeiten, haben wir dagegen keine Chance.“
Den tschechischen Zollbeamten war es gelungen, 13 Verdächtige festzunehmen. Es handelt sich um Personen mit georgischer, litauischer und ukrainischer Staatsangehörigkeit. Bei dieser Aktion konnten mehr als acht Millionen Zigaretten, 22 Tonnen Tabak und ebenfalls komplette Fertigungslinien beschlagnahmt werden. Den tschechischen Ermittlern zufolge verfügte die Gruppe über ein ausgeklügeltes System zur Herstellung und zum Transport von Zigaretten. Laut den tschechischen Behörden war die gesamte von ihnen durchsuchte Fabrik durch Bewegungsmelder, Funksignaldetektoren, Mobilfunkstörsender, GPS-Ortungsgeräte und Kameras gesichert. Außerdem hatten die Angestellten direkt im Fabrikgebäude ihre Unterkünfte.
In Polen wurden 17 Verdächtige festgenommen und zwei illegale Zigarettenfabriken, 70 Tonnen Tabak und 13 Millionen Zigaretten vernichtet. Die polnischen Behörden schätzen den Schaden auf 16,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden in der Slowakei, Tschechien und Polen 37 Personen festgenommen.
Quelle: TASR