Ungenügende Kapazitäten an slowakischen Gymnasien

Ungenügende Kapazitäten an slowakischen Gymnasien

Gymnasien in größeren slowakischen Städten erleben einen Ansturm von Schülern. Einige Schulen in Bratislava verzeichneten zehnmal mehr Bewerber, als angenommen werden können. Der Weg zur Traumschule ist selbst für die Besten ein Problem. Einen Ansturm erlebte auch das Gymnasium auf der Ladislav-Sára-Straße in Bratislava. Fünfmal mehr Kinder bewarben sich für das klassische Gymnasium, zehnmal mehr für das zweisprachige. Schuldirektor Pavel Sadloň: „Nach den Richtzahlen konnten wir 120 Schüler aufnehmen, 600 Bewerber mussten wir ablehnen.

In einer ähnlichen Situation befindet sich das Ladislav-Novomeský-Gymnasium im Bratislavaer Stadtteil Ružinov. Hunderte Kinder landeten unter der Grenze. Direktor Norbert Kyndl: „Wenn sie während der gesamten Grundschule ihr Bestes gegeben und nur lauter Einsen bekommen haben, es aber trotzdem an kein Gymnasium schafften, dann das schon eine verzweifelte Situation.

Ein Schüler, der unterhalb der Grenze landet, kann Widerspruch einlegen. Sollte er es auch in der zweiten Runde nicht schaffen, an eine Schule aufgenommen zu werden, entscheidet die Regionale Schulverwaltung über die weitere Vorgehensweise. In diesem Fall kann es vorkommen, dass dem Kind statt dem Gymnasium eine Fachmittelschule angeboten wird. Wie viele Schüler die einzelnen Mittelschulen aufnehmen können, darüber entscheiden die Selbstverwaltungsregionen. Jene von Bratislava plant zum Beispiel nicht, diese Werte aktuell zu erhöhen. Laut ihrer Stellungnahme gebe es in der Region genug Plätze für Mittelschüler, und neben den staatlichen Gymnasien stehen auch private und kirchliche zur Verfügung.

Auch in der ostslowakischen Selbstverwaltungsregion Košice herrscht großer Andrang an den Gymnasien. Die Regionalverwaltung weist dabei jedoch auf einen Mangel an qualifizierten technischen Kräften auf dem Arbeitsmarkt hin, was mit der Ankunft des neuen Investors Volvo noch deutlicher wurde. Empfohlen wird den Kindern daher, sich mehr auf technisch orientierte Berufe zu orientieren. Doch auch an einigen Fachmittelschulen gibt es nicht genug Plätze für die steigende Zahl der Grundschulabsolventen. Der Direktor der Fachschule für Elektrotechnik in Bratislava Daniel Adamko: „Einige Schulen sind bereits an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt und können keine weiteren Klassen eröffnen. Es mangelt an pädagogischen Fachkräften.

Laut Analytikern wird dieses Problem in den nächsten Jahren eine steigende Tendenz haben, da die bevölkerungsstarken Jahrgänge vorerst noch in den Grundschulen sind. Der Höhepunkt wird im Jahr 2034 erwartet.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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