Bessere Finanzierung des Hochschulwesens gefordert

Bessere Finanzierung des Hochschulwesens gefordert

Der slowakische Arbeitgeberverband (RÚZ) hat zusammen mit dem Bildungsministerium, dem Studierendenrat der Universitäten (ŠRVŠ) und weiteren Organisationen das Finanzministerium aufgefordert, in den kommenden Jahren mehr Mittel aus dem Staatshaushalt für die öffentlichen Universitäten bereitzustellen. Dies teilten sie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag (29.6.) mit und erklärten, eine angemessene Finanzierung sei ein wichtiger Faktor für die Verbesserung der Qualität der Hochschulen.

Im Jahr 2022 wurde eine Gesetzesnovelle zur Verbesserung der Qualität der Hochschulbildung verabschiedet. In diesem Zusammenhang sind Änderungen bei der Finanzierung der Hochschulen vorgesehen, insbesondere die Einführung von so genannten Leistungsverträgen. Diese sollen einzelne Hochschulen belohnen, wenn sie bessere Ergebnisse erzielen, als gesetzlich vorgeschrieben ist. Das Bildungsministerium schlägt vor, die Mittel für diese Leistungsverträge um zehn Prozent zu erhöhen. Der Staatssekretär des Bildungsministeriums, Michal Fedák, warnte davor, dass ohne eine solche Aufstockung das Hochschulsystem kollabieren könne.

Der Vizepräsident des Arbeitgeberverbands, Mário Lelovský, betonte, dass man die Universitäten nur mit finanziellen Anreizen zur Verbesserung ihrer Qualität motivieren könne. Er sagte: „Motivation heißt: Wir bieten euch mehr, wenn ihr mehr bieten könnt. Das ist einfache Mathematik. Der Staatshausalt der Slowakei hat genügend Mittel zur Verfügung, die es uns erlauben, einige Prioritäten zu definieren, um uns kurz- und mittelfristig zu retten.“

Lelovský beklagte auch die Abwanderung junger Slowaken ins Ausland. Dazu sagte er: „Wenn wir sehen, wie groß die Zahl junger Leute ist, die zum Studium ins Ausland gehen, und ein Problem auch die Qualität des slowakischen Hochschulwesens ist, dann müssen wir handeln. Ich weiß nicht, welche wichtigeren Werte dieses Land hat, wenn es nicht die jungen Menschen sind.“

Auch die Studierenden sind unzufrieden mit dem Zustand des slowakischen Hochschulwesens. Die Vorsitzende des Studierendenrats, Zuzana Hozlárová, erklärte, dass sie unter einer Verbesserung der Qualität der Universitäten vor allem eine Verbesserung des Komforts in Form von renovierten Räumlichkeiten und Hörsälen versteht. Sie kritisierte insbesondere die Unterbringung der Studierenden:„Die Studierenden spüren die Qualität vor allem bei den Dienstleistungen, die von der Universität angeboten werden. Dazu gehören die Wohnheime, und in welchem Zustand sie sind. Wir vom Studierendenrat haben eine Ausstellung organisiert, wo wir den gegenwärtigen Zustand der Internate fotografiert und diese Bilder gezeigt haben. Es kamen Leute und haben uns gesagt, dass sie vor 40 Jahren in genau den gleichen Zimmern wohnten. Auch daran sieht man, dass der Staat und die Hochschulen den Studierenden nur wenig Wertschätzung entgegenbringen.“

Hozlárova fügte hinzu, dass die Studierendenvertretung sich einen studierendenfreundlichen Ansatz in der Lehre, eine moderne Ausstattung sowie innovative Lehrstühle wünscht. Sie bemängelte, dass ohne eine Erhöhung der finanziellen Mittel keine dieser Forderungen erfüllt werden könne, und dass formelle Erklärungen nicht ausreichten, sondern dass man Veränderungen auch in der Praxis sehen müsse.

Fedák sagte auch, dass ohne eine Erhöhung der finanziellen Ressourcen ist ein deutlicher Wandel zu mehr Qualität an den Universitäten kaum vorstellbar sei. Er fügte hinzu, dass außerdem systemische Reformen erforderlich seien, um einen Standard zu erreichen, der mit anderen Ländern vergleichbar ist. Laut Fedák soll nächste Woche ein Treffen mit dem slowakischen Premierminister und Vertretern des Finanzministeriums stattfinden.

Quelle: TASR

Jakob Horsch, Foto: TASR

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