Die Moore sind als besondere Feuchtgebiete ein wichtiger Bestandteil der Landschaft und bilden ein sehr spezifisches Ökosystem. Sie haben eine kühlende Wirkung und dienen auch als Wasserspeicher. Darüber hinaus spielen sie auch bei der Milderung der globalen Erwärmung eine wichtige Rolle. Der dortige Boden nimmt große Mengen an atmosphärischem Kohlenstoffdioxid auf und speichert es. So wie auch in anderen Teilen der Welt sind Moore in der Slowakei mittlerweile selten, da sie kontinuierlich, über mehrere Jahrhunderte hinweg, trockengelegt wurden. Noch in den 1960er Jahren erstreckten sie sich auf 27.000 Hektar Land, gegenwärtig sind es lediglich 3.000 Hektar. Umweltschützer versuchen nun, einen Teil der einstigen Moore wiederherzustellen, etwa in den alten Bergbaugebieten in den Schemnitzer Bergen. Dabei legt auch der Staatliche Naturschutz mit Hand an, und die notwendigen Finanzen liefert das Norwegische Institut für Naturforschung. Laut Ivan Matušek von der Bürgervereinigung „Wasser für Klima“ wurden für die Wiederherstellung von fünf Mooren nahe Schemnitz und Kremnitz 700.000 Euro bereitgestellt: „Unser Ziel ist es, die Moore, wenn nicht in ihren ursprünglichen, dann zumindest in solch einen Zustand zu bringen, der die negativen Einwirkungen des Menschen auf sie korrigieren könnte.“
Ähnliche Moore wie in den Schemnitzer Bergen gibt es auch in weiteren Regionen der Slowakei, vor allem in Záhorie oder in der Zips, Liptau und Orava. Die meisten befinden sich aber in einem schlechten Zustand und sollen wiederhergestellt werden. Wenn den Mooren Wasser entzogen wird, zersetzt sich die dortige Biomasse und gibt das gespeicherte Kohlendioxid wieder an die Atmosphäre ab. Hinsichtlich der Milderung des Klimawandels ist es dementsprechend sehr wohl sinnvoll, sie feucht zu halten. Gerade das haben die Umweltschützer zum Ziel. Als Erstes wollen sie das wildwachsende Gebüsch entfernen, denn dieses ist für die Moore am gefährlichsten, da es ihnen Wasser entzieht. Paradoxerweise hilft es den Mooren nun mehr, wenn man sie nicht ganz frei von menschlichem Einfluss hält. Sokönnen sie nicht nur dem Klimawandel entgegenwirken, sondern auch die Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen oder Dürren verringern. Sie fungieren als natürliche Wasserspeicher und können große Mengen an Wasser aufnehmen, wenn es zu Überschwemmungen kommt, und dieses dann langsam während der Trockenzeit wieder abgeben. Dies kann Hochwasser verhindern und die Wasserverfügbarkeit langfristig aufrechterhalten.
Quelle: RTVS